Fabian Richter
Fabian Richter ist ein Technikverrückter der ersten Stunde. Die Kombination aus einem Studium der technischen Informatik mit der früheren Ausbildung zum Anlagenmechaniker ermöglicht ihm eine ganzheitliche Sicht auf nahezu alle Bereiche der Technik. In den letzten Jahren war er im Bereich der Hardwareentwicklung und der technischen PR tätig...
Montag, 13 Februar 2017 14:00

Amazon Echo ab sofort frei verfügbar

Freunde der häuslichen Sprachsteuerung können sich freuen. Amazon Echo (Link) und Amazon Echo Dot (Link) können nun auch endlich ganz ohne Einladung käuflich erworben werden.

Wir sind bereits jetzt gespannt, wie gut sich die verschiedenen Smart-Home-Lösungen in Zukunft mit Alexa verstehen werden. Denn die Musik-, Hörspiel-, und Nachrichtenwiedergabe oder auch die Wettervorhersage klappt bei uns bereits sehr gut. Nun geben wir den Herstellern noch ein wenig Zeit zum Optimieren, für Mitte 2017 haben wir aber bereits einen Ratgeber geplant, welcher die Möglichkeiten der verschiedenen Smart Home Lösungen in Verbindung mit Amazon Echo genauer beleuchtet.

Montag, 13 Februar 2017 09:03

Canary Kamera mit Luftüberwachung im Test

Bisher hatten wir bereits verschiedene Überwachungskameras im Test, welche neben einem guten Kamerabild auch eine brauchbare Bewegungserkennung mit an Board hatten. Neben der Bewegungserkennung bringt die Canary auch eine Raumluftüberwachung und eine eingebaute Sirene mit. Wie die Kamera eingerichtet wird und was die einzelnen Funktionen zu bieten haben, berichten wir in diesem Ratgeber.
 

Canary Lieferumfang

Die Canary-Kamera (Link) wird zusammen mit einem rund 1,1 Meter langem Klinke-Klinke-Kabel, einem rund 2 Meter langem Micro-USB-Kabel und einem schicken USB-Steckernetzteil ausgeliefert. Darüber hinaus liegen zwei Aufkleber für die Tür und einige Unterlagen mit Hinweisen dem Lieferumfang bei. Die durchaus gelungene, wenn auch etwas veraltete Bedienungsanleitung (Link) muss als PDF heruntergeladen werden.

Canary Einrichtung

Die Einrichtung der Canary-Kamera ist, das richtige mobile Endgerät vorausgesetzt, in wenigen Minuten erledigt. Denn im Test zeigte sich, dass die App zwar auf jedem von uns getesteten Android-Gerät funktionierte, die Einrichtung der Kamera jedoch nur mit unserem Samsung Smartphone gut funktionierte. Per Tablet konnte in unserem Fall weder eine Einrichtung per Bluetooth, noch per Klinke-Klinke-Kabel vorgenommen werden. Sollte es also bei der Einrichtung zu Problemen kommen, kann ein anderes Endgerät Abhilfe schaffen. Nach dem Setup funktionierte die Canary-App sowohl auf unseren Tablets als auch auf dem Smartphone fehlerfrei. Bevor die Geräteeinrichtung gestartet werden kann, muss die Canary-App installiert und ein Benutzerkonto angelegt werden.

Canary-Android-App installieren

Canary bietet die zugehörige App sowohl für Android als auch für iOS an. Wir testeten die Android-App, welche wie gewohnt, aus dem Playstore installiert werden kann.

Canary-Account anlegen

Nach dem ersten Start der App kann der für den Betrieb notwendige Canary-Account angelegt werden. Die App fragt eine Vielzahl persönlicher Daten ab, was mitunter mit der eingebauten Notfallfunktion zusammenhängen kann. Bei dieser Funktion werden die Polizei oder auch die Feuerwehr automatisch bei Gefahren benachrichtigt. Schön wäre es, wenn sich der Nutzer bereits beim Setup aussuchen könnte, ob er diese Funktionen überhaupt nutzen möchte. Falls nicht, könnte auf die Erhebung der Daten problemlos verzichtet werden.

Canary Gerätedetails

Der Anschluss der Canary Kamera wird praktischerweise während des Einrichtungsvorgangs erklärt. Damit das Setup jedoch reibungslos über die Bühne geht, sollten die Gerätedetails bereits vorher bekannt sein.

Canary per Android-App Einrichten

Die Einrichtung per App hat Canary gut gelöst. Der Einrichtungsassistent leitet den Nutzer Schritt für Schritt durch die verschiedenen Einstellungen.

Canary Firmwareupdate

Direkt am Ende des Einrichtungsprozesses wird automatisch die aktuellste Gerätefirmware eingespielt. Dies dauerte in unserem Fall mehrere Minuten – etwas Geduld sollte man also mitbringen und keinesfalls voreilig die Stromversorgung trennen. Während des Updates fragt die App einige Dinge beim Nutzer ab. Welche Auswirkungen die Antworten auf das Verhalten der Kamera haben, wird jedoch leider nicht erläutert.

Canary Einrichtungsprobleme lösen

Wie bereits beschrieben, kam es bei uns zu Problemen bei der Einrichtung. Wir konnten diese lösen, indem wir ein Smartphone anstatt eines Tablets benutzten. Anfangs gab es auch mit dem Smartphone Probleme beim Setup, welche wir jedoch durch das vorübergehende Deaktivieren der Bildschirmsperre lösen konnten. Mit dem Smartphone starteten wir den Setup-Vorgang insgesamt zweimal, bevor dieser abgeschlossen werden konnte. Was genau zum Abbruch des ersten Einrichtungsvorgangs geführt hat, können wir leider nicht sagen.

Canary App-Tutorial

Nach der Einrichtung, beim ersten Start der finalen App-Oberfläche, wird dem Nutzer ein kurzes Tutorial für die App-Oberfläche und die Timeline angezeigt, in dem die wichtigsten Funktionen kurz erklärt werden. Diese Tutorials können über das Hilfemenü jederzeit neu gestartet werden.

Canary Betriebsmodis

Canary Privatsphäre-Option

Die Canary-App bietet im „Zuhause-Modus“ eine zusätzliche „Privatsphäre-Option“, bei der, laut Canary, die Kamera und das eingebaute Mikrofon deaktiviert werden. Im Test konnten wir zumindest beim Energieverbrauch (2,2 Watt) keinen Unterschied zwischen dem „normalen“ Zuhause-Modus und dem Zuhause-Modus mit eingeschalteter Privatsphäre-Option feststellen. Trotz eingeschaltetem Privatsphäremodus wurden durch die Canary-Kamera rund 19 Megabyte Datenvolumen in 24 Stunden verbraucht.

Canary Bewegungserkennung

Die Canary Kamera bringt auch eine Bewegungserkennung mit. Wird eine Bewegung erkannt, während der „Unterwegs-Modus“ aktiv ist, macht sich die Canary-App bemerkbar. Im Testzeitraum funktionierte die Bewegungserkennung leider selbst bei maximaler Empfindlichkeit nicht immer zuverlässig. So wurden langsame Bewegungen aber auch ein schnelles Hindurchlaufen durchs Kamerabild, auch bei maximaler Empfindlichkeit oftmals nicht erkannt. Selbst dann, wenn wir uns der Kamera aus mehreren Metern Entfernung direkt annährten, gab es nicht immer eine Warnmeldung per App. Dazu kam, dass  die Warnmeldung teilweise um  bis zu 2 Minuten verzögert auf dem Smartphone landete. Ob dies auf unsere Uploadgeschwindigkeit von 0,7 Mbps zurückzuführen ist, da Canary 1Mbps als Minimum angibt, können wir nicht sagen. Eine Reduzierung der Uploadgeschwindigkeit um knapp 30% sollte aber keinen Einfluss auf die Erkennungsrate haben. Bereits getestete Kameras von Netgear- oder D-Link-Kameras lieferten Warnmeldungen, bei gleicher Uploadgeschwindigkeit, beinahe in Echtzeit ab. Hier sollte Canary also unbedingt noch einmal nachbessern. Gut fänden wir auch die Möglichkeit, eine zusätzliche Warn-E-Mail oder SMS zustellen lassen zu können.
 

Canary Timeline

Wird eine Bewegung erkannt, verliert die Kamera die Internetverbindung oder erreichen die Umweltwerte einen Grenzbereich,… wird dies in der Timeline vermerkt und eine Meldung ausgegeben. Aufgezeichnete Video sind standardmäßig für 24h Stunden über die Timeline abrufbar. Danach werden diese überschrieben, falls keine zusätzliche, kostenpflichtige Mitgliedschaft (Link) dazugebucht wurde.

Canary Videoqualität

Die Qualität der Canary-Aufnahmen ist sehr gut für eine Überwachungskamera. Das Videobild überzeugte uns durch Detailtreue und geringes Rauschen. Bei Dunkelheit leuchten die Infrarot-LEDs die Umgebung gut aus, sodass auch hier ein detailreiches Bild angezeigt wird. Kompressionsartefakte waren weder auf den Livebildern, noch auf den heruntergeladenen Mitschnitten zu erkennen.

Canary Live-Bild

Im Test zeigte sich, dass die Kamera zwar gute Videos abliefern konnte, es jedoch mit unserem 0,7 Mbps „schnellen“ Upload nicht möglich war, ein Livebild zu empfangen. Verzögerungen von 0,5 bis 2 Minuten waren beim Aufrufen des „Live-Kamerabildes“ leider normal. Während wir bei der Netgear Arlo-Q-Plus-Kamera den aus unserer Sicht zu hoch gewählten Kompressionsgrad bei den Videos bemängelten, würde den Canary-Live-Videos etwas mehr Kompression gut tun. Die gute Videoqualität sollte natürlich bei den Downloadvideos erhaltenen bleiben – im Live-View ist die die üppige Dateigröße jedoch störend, solange nicht mindestens DSL 25000 zur Verfügung steht.
 

Canary manuelle Sirene

Die in die Canary-Kamera eingebaute Sirene funktionierte im Test tadellos und ohne jegliche Verzögerung. Wurde die Sirene per App ausgelöst, war ein schwer zu ortendes, extrem lautes Warnsignal zu hören. Die Deaktivierung funktionierte prompt.

Canary Luftüberwachung

Zusätzlich zur Kameraüberwachung bietet Canary auch eine Raumluftüberwachung an, welche neben der Lufttemperatur und Feuchte auch die Raumluftqualität ermitteln kann.

Grenzwerte festlegen

Canary Einstellungen

Über die Einstellungen stehen einige Optionen bereit, welche wir in der folgenden Galerie kurz vorstellen werden. Uns fehlte in den Einstellungen einzig eine Möglichkeit, den Einrichtungsvorgang nochmals neu zu starten. Um einen Reset auszulösen, muss die Kamera zuerst über die Einstellungen entfernt und danach wieder neu angelernt werden.

Canary Mitgliedschaft

Die Canary Mitgliedschaften wurden in den letzten Monaten zugunsten der Nutzer überarbeitet. So beinhaltet die bereits mit dem Kamerapreis bezahlte Basic-Mitgliedschaft nun eine Videospeicherzeit von 24 Stunden. Bisher wurden die Videos nur 12 Stunden gesichert. Wer sich eine längere Aufbewahrungszeit wünscht, der muss zahlendes Mitglied werden. Für 9,99 Euro im Monat steht ein 30 Tage Video-Verlauf mit unbegrenztem Datenvolumen bereit. Für mehre Geräte stehen weitere Mitgliedschaften/Abos (Link) bereit.

Canary Stromverbrauch

Die Canary Kamera verbrauchte im Test zwischen 2,2 Watt und 4,3 Watt. Bei aktiviertem „Zuhause-Modus“ wurden rund 2,2 Watt verbraucht. Dabei spielte es keine Rolle, ob die zusätzliche Privatsphäre-Option aktiviert war oder nicht. Im „Unterwegs“ und im „Nacht-Modus“ wurden rund 3 Watt verbraucht, wenn ausreichend Licht zur Verfügung stand. Mit aktivierten Infrarot-LEDs lag der Verbrauch bei 4,3 Watt. Ein Standby-Modus, durch den die Kamera-Luftsensor-Kombination komplett deaktiviert werden kann, gibt es leider nicht. Für den Verbrauchstest war die Kamera per WLAN an das Internet angebunden.

Canary mit Powerbank betreiben

Im Test ließ sich die Canary auch problemlos per Powerbank mit Energie versorgen. Die Powerbank sollte hierfür aber mindestens 5 Watt (1A) Ausgangsleistung mitbringen. Bei Stromausfall sollte ein potenter externer Akku die Kameralösung problemlos für mehrere Stunden mit Strom versorgen können. Eine Auswahl an bereits von uns getesteten Powerbanks gibt es in unserem Powerbank-Ratgeber (Link).
 

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Die Canary All In One Kamera (Link) zeigte sich im Test als gut verarbeitete Überwachungslösung mit Performanceschwächen. Die Videoqualität, die Raumluftüberwachung und die Sirene gefielen uns gut. Bei der Einrichtung gab es aber leider Probleme aufgrund von inkompatiblen Android-Geräten, bei deren Erkennung uns die App jedoch nicht unterstützte. Eher aus Verzweiflung probierten wir für die Einrichtung ein Android-Gerät nach dem anderen aus, bis ein betagtes Samsung-Smartphone endlich funktionierte. Hier hätten wir uns ein wenig mehr hilfreiches Feedback von der App gewünscht. Deutlich mehr hätten wir uns auch von der Bewegungserkennung der Kamera erhofft. Diese erkannte Bewegungen sowohl bei Tag als auch bei Nacht nur sporadisch. Aufgrund der aus unserer Sicht recht üppigen Uploadgeschwindigkeits-Mindestanforderung von einem Megabit pro Sekunde, wird zudem ein potenter DSL-Anschluss benötigt. Der Upload unseres DSL 16000 Anschlusses reichte leider nicht aus, um das Livebild ohne enormen Zeitversatz wiederzugeben.  Auch Warnmeldungen wurden um 1-2 Minuten verzögert zugestellt. Das Ein- und Ausschalten der wirklich guten Sirene ging dafür nahezu in Echtzeit vonstatten. Als etwas zu aufdringlich empfanden wir die zahlreichen Einblendungen zur zusätzlich buchbaren Canary-Mitgliedschaft. Diese werden an unzähligen Stellen sehr groß eingeblendet und auch per (englischsprachiger) E-Mail beworben. Informationen zu den im Basispaket enthaltenen Leistungen hätten wir an diesen Stellen besser gebrauchen können, denn auch in der Bedienungsanleitung waren nur veraltete Infos zu den Abos zu finden. Leider fehlte auch die Datenschutzerklärung während des Einrichtungsprozesses. Wir hoffen, dass die Canary-Entwickler die besagten Probleme schnell in den Griff bekommen, den mit einer besseren Bewegungserkennung und Videokompression wie auch ein paar Geschwindigkeitsoptimierungen, wäre die Canary eine wirklich praktische Überwachungslösung.
In diesem Ratgeber erläutern wir den Zusammenbau des Homematic HMIP-DS55 Tischaufsteller-Bausatzes, mit dem Homematic- und Homematic-IP-Wandthermostate und Wandtaster bequem auf dem Tisch platziert werden können.
 

Vorwort

In unseren Selbstbauratgebern (Link) stellen wir Selbstbausätze vor, welche aufgrund ihrer praktischen Funktionen einen deutlichen Mehrwert für das Smart Home mitbringen. Somit kann sich die Anschaffung nicht nur aufgrund des Preises, sondern auch durch die einzigartigen Fähigkeiten der brandaktuellen Geräte lohnen. Zu Beginn der Schritt-für-Schritt-Anleitung geben wir stets eine kurze Einschätzung über den Arbeitsaufwand, das benötigte Werkzeug und die erforderlichen Fähigkeiten ab. Da handwerkliche Fähigkeiten jedoch stark variieren können, sollte vor allem der zeitliche Rahmen nicht zu genau genommen werden. Darüber hinaus sollte passendes Werkzeug und die nötige Geduld vorhanden sein, um auch filigrane Arbeiten ohne einen Nervenzusammenbruch erledigen zu können. Ist das nötige Wissen zum richtigen Werkzeug oder dem Umgang damit noch nicht vorhanden, helfen unsere zahlreichen Praxisratgeber beim Erlernen neuer Fähigkeiten. Praktische Tipps zum Löten gibt es in unserem Ratgeber „Löten und Entlöten wie die Profis“ (Link). Passendes Werkzeug stellen wir im Ratgeber „TOOLCRAFT Elektriker-Werkzeugset im Praxistest“ (Link) vor. Den grundsätzlichen Umgang mit einem Multimeter erläutern wir im Artikel „InLine MAS838 Multimeter im Praxistest“ (Link).
 

Arbeitsaufwand

Der Homematic HMIP-DS55 Tischaufsteller-Bausatz (Link) besteht aus einer überschaubaren Anzahl an Teilen, weshalb dieser auch Anfängern mit grundsätzlichen Lötkenntnissen gelingen sollte. Für den Zusammenbau sollten 10-15 Minuten eingeplant werden.
 

Benötigtes Werkzeug

Für die Montage des Tischaufstellers sollte neben einem Lötkolben mit Lötspitze (Link) auch ein Präzisionsseitenschneider (Link) und ein T7-Torxschraubendreher (Link) vorhanden sein. Auch ein Kabelabisolierer (Link) kann sehr hilfreich sein.
 

HMIP-DS55 Lieferumfang

Der HMIP-DS55-Bausatz beinhaltet das Gehäuse, welches aus fünf Kunststoffteilen besteht, einen Satz Schrauben, zwei kurze Leitungen, die benötigten Batteriekontakte und vier kleine Gummifüßchen, welche einen sicheren Stand garantieren sollen. Darüber hinaus liegen eine bebilderte Montageanleitung und die Bedienungsanleitung für den fertigen Tischaufsteller bei.

HMIP-DS55 Montage

Im folgenden Abschnitt erläutern wir die nötigen Arbeitsgänge im Detail. Die Reihenfolge der Überschriften entspricht dabei der Arbeitsreihenfolge, welche im Optimalfall eingehalten werden sollte.

HMIP-DS55 Batteriekontakte einsetzen

Im ersten Schritt ordnen wir die Batteriekontakte der richtigen Steckposition zu. Die breiten Kontakte müssen in die zugehörigen Positionen im Gehäuseunterteil und die schmaleren Kontaktblättchen in den späteren Gerätehalter eingeschoben werden. Wie die Kontakte richtig platziert werden müssen, zeigen wir in den folgenden Bildern. Tipp: Lötanfänger sollten die kleinen Kontakte noch nicht bis zum Anschlag in die zugehörigen Gehäuseschlitze einführen. Dies kann das spätere Anlöten der Leitungen erleichtern.

HMIP-DS55 Leitungen vorbereiten

Nach dem Einstecken der Kontakte widmen wir uns den mitgelieferten Leitungen. Diese müssen zuerst zugeschnitten und danach abisoliert werden. Da die Leitungen sehr knapp bemessen sind, sollte der Zuschnitt so genau wie möglich erfolgen. Zu guter Letzt verdrillen und verzinnen wir die Leitungsenden, wodurch das spätere Verlöten mit den Batteriekontakten deutlich erleichtert wird.

HMIP-DS55 Gerätehalter montieren

Der Gerätehalter stellt neben den Haltepunkten auch zwei „Batterieattrappen“ bereit, welche später in den Batterieschächten des jeweiligen Wandtasters die AAA-Batterien ersetzen und somit die Stromversorgung sicherstellen. Der graue Einsatz sollte vor dem Verlöten in das Frontteil des Gehäuses eingesetzt und mit Hilfe der mitgelieferten Schrauben befestigt werden. Für die Schrauben wird ein T7-Torxschraubendreher benötigt.

HMIP-DS55 Leitungen verlöten

Nun kann der Batterieschacht für die LR-6-Batterien mit dem Gerätehalter per Leitung verbunden werden. Hierfür nutzen wir die zuvor vorbereiteten Leitungen, welche wie auf den folgenden Bildern zu sehen, verlötet werden müssen. Damit das Löten rasch erledigt ist, sollte jede Lötstelle vorverzinnt werden, bevor die jeweilige Leitung angesetzt wird. Dies verhindert Beschädigungen am Kunststoffgehäuse durch zu viel Hitzeeinwirkung.

HMIP-DS55 Gehäuse zusammenbauen

Nun kann das Gehäuse zusammengesteckt und verschraubt werden. Hierfür wird zuerst das Vorderteil auf das Rückteilteil aufgeschoben, bis dieses kaum merklich einrastet. Danach kann das Unterteil aufgesteckt und mithilfe der vier noch übrigen Torxschrauben befestigt werden.

HMIP-DS55 Standfüße ankleben

Zu guter Letzt müssen noch die Gummifüße angeklebt werden. Ist dies erledigt, ist der Tischaufsteller fertig montiert. Herzlichen Glückwunsch.

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Der HMIP-DS55-Tischaufsteller-Bausatz (Link) ist in wenigen Minuten zusammengebaut und auch für Anfänger gut geeignet. Alle Bauteile zeigten sich gut verarbeitet und sehr passgenau. Einzig die mitgelieferten Leitungen könnten aus unserer Sicht 1-2cm länger sein, da dies das Verlöten erleichtern würde. Der fertige Tischaufsteller nimmt nach der Montage problemlos Geräte von Homematic und Homematic IP auf, welche für die Montage in 55er-Halterahmen konzipiert sind. Auch Geräte aus dem MAX!- oder dem FS20-System sollten passen – zur Sicherheit sollte hier aber vorab die richtige Polung geprüft werden. Da der Halter LR-6/AA-Batterien (Link) anstatt der sonst üblichen LR03/AAA-Batterien (Link) aufnimmt, sollten in den Tischständer eingesteckte Geräte sogar deutlich länger mit einem Batteriesatz auskommen.
Mittwoch, 04 Januar 2017 12:31

Fibaro Starter Kit im Praxistest

Mit dem Starter Kit bietet Fibaro ein Smart Home System an, welches Einsteigern den Weg zum eigenen Smart Home leicht machen soll. Wie sich das Set im Test geschlagen hat und ob es gut für Einsteiger geeignet ist, klären wir in diesem Praxistest.
 

Fibaro Starter Kit Lieferumfang

Das Fibaro Starterset besteht aus der Fibaro Lite Basisstation, einem Rauchmelder, einem Wassermelder, dem Fibaro Bewegungsmelder und einem Fibaro Türkontakt. Die für den Betrieb benötigten Batterien sind bereits in den Geräten vorinstalliert. Neben den eigentlichen Geräten befinden sich auch eine Antenne sowie das benötigte Netzteil für die Basisstation und ein Netzwerkkabel im Lieferumfang. Die mitgelieferte Bedienungsanleitung ist zwar dick wie ein Taschenbuch, Informationen in deutscher Sprache finden sich jedoch lediglich auf 6 der 95 Seiten. Da die Bedienungsanleitung keine Informationen zum Lieferumfang gibt, fanden wir das Montagematerial eher zufällig unterhalb der unteren Kartoneinlage.

Die Fibaro Zentrale

Die Fibaro-Lite-Zentrale stellt den Mittelpunkt des Fibaro-Systems dar. Sie verwaltet die verschiedenen Z-Wave-Geräte und stellt gleichzeitig die Benutzeroberfläche und den Cloudzugang bereit.

Fibaro Zentrale anschließen

Die Fibaro Basis ist mit wenigen Handgriffen eingerichtet. Hierfür müssen einzig das Strom- und das Netzwerkkabel auf der Unterseite eingesteckt werden. Die Kabel können, nach dem Einstecken, am Geräteausgang mit Klettband fixiert werden.

Fibaro Zentrale erreichen

Wurde die Zentrale angeschlossen, kann die Weboberfläche der Zentrale aufgerufen werden. Die Bedienungsanleitung verweist an dieser Stelle auf die zugehörigen Apps für Android und iOS. Ist kein Smartphone oder Tablet vorhanden, kann die Oberfläche auch per Fibaro-Webseite (Link) oder direkt über das Intranet erreicht werden. Auch wenn dies bei der Anmeldung nicht direkt klar wird, kann die Basisstation auch komplett ohne Fibaro-Account genutzt werden.

Fibaro Zentrale per App erreichen

Für unseren Test nutzten wir die „Fibaro for Tablets“-App unter Android 5.1. Nutzer, welche Wert auf ihre Privatsphäre legen, sollten besonders beim ersten Start der App Obacht geben. Denn anstatt die jeweilige Nutzersprache abzufragen, erscheint die englische Mitteilung, dass man Nutzungsdaten an Fibaro sendet, wenn der Haken vor dem Drücken auf „OK“ nicht entfernt wird. Aus unserer Sicht sollten Abfragen mit solcher Tragweite unbedingt in der jeweiligen Landessprache angezeigt und nicht bereits am Werk als „zugestimmt“ markiert werden. Prinzipiell raten wir von der Übermittlung der eigenen Nutzungsdaten ab. Nach dem Klick auf „OK“ wird man zum Remote-Access-Fenster weitergeleitet. Wie bereits weiter oben beschrieben, ist für die Nutzung kein Fibaro-Account zwingend von Nöten. Soll dieser zum Einsatz kommen, muss der Punkt „Create account“ gewählt und die dort eingetragenen Zugangsdaten für die spätere Anmeldung genutzt werden. Falls nicht, reicht ein Klick auf „Skip“ um sich die eigene Zentrale, mit zugehöriger lokaler IP-Adresse, anzeigen zu lassen.

Fibaro Zentrale per Web erreichen

Soll die Zentrale per Remote über das Internet erreicht werden, muss die zugehörige Fibaro Webseite (Link) aufgerufen und ein Nutzeraccount angelegt werden. Direkt nach dem Einloggen in den Fibaro-Account muss die eigene Fibaro-Zentrale durch Eingabe der Serienummer hinzugefügt werden. Diese findet sich auf der Unterseite der Zentrale, direkt unter den zuvor eingesteckten Verbindungskabeln. Diese müssen zum Ablesen also noch einmal entfernt werden. Nach der Nummerneingabe kann direkt auf die Zentrale zugegriffen werden. Für den ersten Zugriff muss sowohl für den Benutzernamen als auch für das Passwort das Wort „admin“ eingetragen werden.

Fibaro Zentrale im LAN erreichen

Wie bereits weiter oben beschrieben, kann die Zentrale auch ganz ohne Fibaro-Nutzeraccount genutzt werden. Hierfür muss einzig die Geräte-IP im Browser eingegeben werden, welche man in der Regel im eigenen Router ermitteln kann. Zur Erstanmeldung muss als Benutzername und als Passwort das Wort „admin“ genutzt werden.

Die Fibaro Weboberfläche

Für unseren Test nutzten wir die Fibaro-Weboberfläche zur Einrichtung. Leider zeigte sich jedoch schnell, dass der Remote-Zugriff über die Fibaro-Webseite bisher leider noch recht unausgereift und funktional eingeschränkt ist. Aber dazu später mehr.

Die Sprache wählen

Direkt nach der ersten Anmeldung wird die Weboberfläche in englischer Sprache angezeigt. Eine kurze Einführung mit dazugehörigem Quick-Setup, wie man es von Routern oder anderen Smart-Home-Systemen kennt, gibt es leider nicht. Die Sprache kann leider nicht durch einen Klick auf die englische Länderflagge in der rechten oberen Ecke geändert werden. Vielmehr muss zuerst auf „Configuration“ geklickt, die gewünschte Länderflagge ausgewählt und danach auf das Diskettenlogo geklickt werden, damit die Eingaben gespeichert werden. Alles in allem nicht wirklich intuitiv gelöst und leider auch nicht im Handbuch erklärt.

Unvollständig übersetzt

Aber auch nach der Sprachwahl bleibt ein großer Teil der Inhalte unübersetzt. So werden Statusmeldungen, Geräteoptionen, Firmwareupdates und Plugins weiterhin in englischer Sprache angezeigt. Durch die unzureichende Bedienungsanleitung und die fehlenden Einrichtungsassistenten wird dies besonders bei der Geräteeinrichtung zum Problem. Bei einem System, welches vor allem unerfahrene Endkunden ansprechen soll, ist dies nur schwer hinnehmbar. 

Passwort ändern

Die Standardzugangsdaten zum Fibaro Homecenter Lite lauten jeweils „admin“ für den Nutzernamen und das Passwort. Da jeder mit Zugriff auf das eigene Intranet oder den Web-Remotezugang mit Leichtigkeit auch die Home-Center-Oberfläche aufrufen kann, sollte das Passwort sofort geändert werden. Auch hierfür fehlte uns der Einrichtungsassistent, welcher die Passwortwahl direkt bei der ersten Anmeldung zur Pflicht macht.

Fibaro Home Center Firmware Update

Direkt nach dem Ändern der Zugangsdaten sollte die neueste Home-Center-Firmware eingespielt werden. Deren Verfügbarkeit wird in der Regel direkt über die Startseite der Webansicht angezeigt. Für uns gestaltete sich das Firmwareupdate leider zum gnadenlosen Geduldsspiel. Denn beim Updateversuch bekamen wir, statt der neuen Firmware, eine 403-Fehlermeldung. Einen Hinweis auf den Fehler spuckte die Oberfläche jedoch nicht aus. Nach einiger Recherche im Internet erfuhren wir, dass ein Firmwareupdate per Onlineoberfläche anscheinend nicht machbar sei und man hierfür die Basisstation über das lokale Intranet besuchen müsse. Nachdem wir die Home Center-IP über die Nutzeroberfläche unseres Routers ermittelt und uns in die Fibaro-Basis eingeloggt hatten, versuchten wir das Update erneut. Bei diesem Versuch gab es anstatt der 403-Fehlermeldung eine 404-Fehlerseite. Nach einem Klick auf den „Take me Home!“-Button erschien nicht die Fibaro-Startseite, sondern eine 503-Fehlerseite. Diese Seite stellte uns zwei weitere Buttons zum Ausprobieren bereit. Zuerst betätigten wir den „Restart services“-Knopf, welcher ein Pop-up öffnete, indem uns der Neustart einiger Prozesse bestätigt wurde. Ansonsten änderte sich nichts – auch die LEDs der Fibaro-Basis leuchteten weiter unverändert. Also klickten wir auf den "Refresh-Button" und die Home-Center-Lite-Basis stürzte augenscheinlich ab. Es erschien „Fehler: Netzwerk-Zeitüberschreitung“ im Browser. Die LEDs der Basis zeigten einen Geräteneustart an. Nach dem Neustart blieb uns der Zugriff jedoch verwehrt, da der Router dem Home Center, eigenartigerweise, eine neue IP zugewiesen hatte. Dies sollte unbedingt beachtet werden. Nach der Eingabe der neuen Geräte-IP folgte, erstaunlicherweise, nicht die gewohnte Fibaro-Oberfläche, sondern eine Upgrademeldung. Eigenartigerweise zeigten die Geräte LEDs keinerlei Auffälligkeiten an – ein Update konnte anhand der LEDs also nicht erkannt werden. Auch dies sollte unbedingt beachtet werden, da während des Updates in keinem Fall die Energieversorgung getrennt werden sollte. Sollte das Gerät also einmal nicht mehr reagieren oder sich eigenartig verhalten, sind einige Minuten Geduld auf jeden Fall angebracht, bevor der Netzstecker gezogen wird. In unserem Fall dauerte es rund fünf Minuten, bevor der gewohnte Login-Bildschirm das Ende des Updates anzeigte. Alles in allem ein unzumutbarer Ablauf, welcher uns fast zwei Stunden Zeit kostete und unbedingt noch einmal überarbeitet werden sollte. Ein Firmwareupdate per „Fibaro for Tablets“-App war übrigens nicht möglich.

Nur im LAN voll nutzbar

Wie bereits erwähnt, fiel uns beim Testen auf, dass zahlreiche Funktionen nur dann nutzbar waren, wenn die Basisstation direkt per LAN angesprochen wurde. So konnte per Web-Remotezugriff beispielsweise kein Firmware-Update gestartet oder eine Gerätesicherung angelegt werden. Wurden die eben benannten Optionen über die Weboberfläche aufgerufen, gab es keine Meldung mit der Bitte, auf die lokale Oberfläche zu wechseln, sondern einzig eine 503- oder 404-Fehlermeldung. Erst durch ausgiebige Recherchen im Internet konnten wir das Problem eingrenzen und probierten den lokalen Zugang aus.
 

Geräte anlernen

Der Fibaro Rauchmelder

Nach den Problemen mit der Weboberfläche hatten wir uns regelrecht auf die Gerätevorstellung gefreut. Jedoch fiel uns bereits nach dem Auspacken auf, dass sich der in Set mitgelieferte Rauchmelder massiv von allen Modellen unterschied, welche wir bisher in der Hand hatten oder testen durften. Zuallererst fiel uns der Gehäusedeckel des Melders ins Auge, welchem sämtliche Löcher zur Deckenmontage fehlten. Da Rauchmelder an der Decke montiert werden müssen, lies uns bereits dieser Punkt stutzig werden. Dazu kam, dass sich der Deckel auch ohne Batterie anbringen lies wodurch eine Montage ohne Stromversorgung möglich wäre. Nach dem Anlernen fiel uns zudem auf, dass nicht einmal die App oder die Benutzeroberfläche eine Warnung ausgab, wenn die Batterie aus dem Melder entfernt wurde. Auch nach Tagen ohne Batterie gab es keinerlei Statusmeldung, welche auf diesen eklatanten Sicherheitsmangel hinwies. Aber auch im Betrieb zeigten sich Mängel. So gab der Melder mehrmals am Tag und ohne jeglichen Grund Piepgeräusche von sich. Um den Geräuschen auf den Grund zu gehen, platzierten wir den Melder an verschiedenen Orten und in verschiedenen Umgebungen. Die Geräusche blieben jedoch unverändert bestehen. Aus unserer Sicht kann der Rauchmelder nicht die grundlegenden Anforderungen bereitstellen, welche selbst ein wenige Euro teurer Melder aus dem Baumarkt mitbringt. Dem Melder fehlen zudem sämtliche sonst typischen Aufdrucke, wie etwa die europäische Rauchmeldernorm EN 14604 oder auch der Hinweis zur zugehörigen EU-Konformitätserklärung, welche zur CE-Kennzeichnung des Melders gehört. Da es sich bei einem Rauchmelder um ein Gerät handelt, welches in Gefahrensituationen Leben retten kann, verzichten wir an dieser Stelle darauf, die Einrichtung des Melders zu beschreiben und raten von dessen Nutzung ab.

Der Fibaro Bewegungsmelder

Der Fibaro Bewegungsmelder fällt vor allem durch sein ausgefallenes Design auf. Die kleine Kugel ist in etwas so groß wie eine Walnuss und durch Verdrehen in der Mitte teilbar. Im Inneren des Sensors findet eine CR123A Batterie Platz. Direkt neben der Batterie befindet sich der Anlerntaster. Ist der Bewegungsmelder angelernt, leuchtet der Sensorbereich in vielen verschiedenen Farben auf, sobald eine Bewegung erkannt wurde. Dabei imitiert der innere Aufbau des Melders ein Katzenauge – leider wirkte der Augeneffekt bei Weitem nicht so hochwertig wie auf der Verpackung angegeben und auch die wechselnden Farben sorgten eher für Verwirrung, da in der Anleitung keine Informationen darüber zu finden waren, was diese zu bedeuten haben. Als etwas zu instabil empfanden wir die Kunststoffhalterung, welche den Sensor an der Wand halten soll. Der Kunststoff ist so dünn, dass die Haltewirkung bereits im unmontierten Zustand nur sehr gering ausfällt. Aus unserer Sicht könnten daher, besonders auf unebenen Oberflächen, Probleme bei der Haltbarkeit auftreten, sobald das Material auch nur ein wenig seiner Festigkeit verliert. Eine andere, hochwertigere Materialwahl oder eine Magnethalterung wie bei der Netgear-Arlo-Kamera (Link) wäre aus unserer Sicht die bessere Wahl gewesen.

Fibaro Bewegungsmelder anlernen

Der Bewegungsmelder wird über den Bereich „Module“ über die Weboberfläche hinzugefügt. Hier muss der Punkt „ Lösche oder Füge Gerät hinzu“ gewählt und danach der „Hinzufügen-Button“ betätigt werden. Danach muss die Anlerntaste am Melder 3x kurz gedrückt werden. Leider startet nach dem Anlernen kein Geräteassistent, über den man den Gerätenamen, den Raum,… eingeben kann. Das Gerät taucht also nur als Nummer in der Übersicht auf, was äußerst unpraktisch ist.

Der Fibaro Zwischenstecker

Der Fibaro Zwischenstecker soll Geräte bis 2500 Watt Leistung schalten können. Dabei zeigt der kleine Zwischenstecker das Verbrauchslevel per LED an. Wird also wenig Energie verbraucht, leuchtet der Lichtkranz grün, beim hohem Verbrauch rot bis lila. Dies gefiel uns und klappte im Test auch gut. Nicht so gut gefiel uns, dass sowohl das Einstecken als auch das Herausziehen eines Stecker nur mit großem Kraftaufwand möglich war. Für das erste Einstecken benötigen wir mehrere Minuten Zeit, eine Menge Kraft und Nerven aus Stahl. Einige Stecker konnten wir überhaupt nicht dazu überreden, sich in den Zwischenstecker einstecken zu lassen. Beim mehrwöchigen Gebrauch fiel zudem auf, dass der Gerätetaster ab und zu nicht auf unsere Eingaben reagierte. Wurde der Zwischenstecker kurz vom Stromnetz getrennt, funktionierte er aber wieder. 

Fibaro Zwischenstecker anlernen

Auch der Zwischenstecker wird über den Bereich „Module“ über die Weboberfläche hinzugefügt. Hier muss der Punkt „ Lösche oder Füge Gerät hinzu“ gewählt und danach der „Hinzufügen-Button“ gedrückt werden. Danach muss der Zwischenstecker in die Wand gesteckt werden. Im Gegensatz zu allen anderen von uns getesteten Fibaro-Geräten wurden wir, nach dem erfolgreichen Anlernen des Zwischensteckers, mit einem Einrichtungsassistenten belohnt, über den wir die grundlegenden Einstellungen vornehmen konnten. Was dieser Assistent zu bieten hat, zeigen wir in der folgenden Galerie.

Der Fibaro Überflutungssensor

Der Fibaro Feuchtesensor soll entstehende Wasserlachen erkennen, bevor diese ernsthaften Schaden an der Bausubstanz anrichten können. Im Test funktionierte die Wassererkennung grundsätzlich gut, allerdings zeigte weder die App noch die Weboberfläche eine Warnung an, wenn austretendes Wasser erkannt wurde. Einzig der Fibaro Flood Sensor piepte, wurde jedoch stetig leiser, da Wasser auf der Unterseite des Gerätes in das Gehäuse eindrang und dadurch das Loch des Lautsprechers verschloss. Bei unserem Testaufbau handelte es sich wahrlich nicht um einen reißenden, tiefen Bach, sondern einzig um etwas breitgelaufenes Wasser auf einer planen Steinplatte (siehe Foto). Durch das verschlossene Lautsprecherloch war der Warnton kaum noch wahrnehmbar.

Fibaro Überflutungssensor anlernen

Auch der Flood Sensor wird über den Bereich „Module“ über die Weboberfläche hinzugefügt. Hier muss der Punkt „ Lösche oder Füge Gerät hinzu“ gewählt und danach der „Hinzufügen-Button“ gedrückt werden. Danach muss der Floodsensor durch Verdrehen geöffnet und der kleine Kipptaster 3x kurz gedrückt werden. Leider startete auch beim Feuchtesensor kein Geräteassistent nach dem Anlernen. Das Gerät taucht also auch nur als Nummer in der Übersicht auf, was, wie gesagt, äußerst unpraktisch ist.

Der Fibaro Türkontakt

Der Fibaro Türkontakt funktionierte im Test gut. Nach dem Anlernen des Türkontaktes zeigte sowohl die App als auch die Weboberfläche zuverlässig den jeweiligen Öffnungsstatus der Tür an.

Fibaro Türkontakt anlernen

Zum Anlernen des Türkontaktes muss im Bereich „Module“ der Punkt „ Lösche oder Füge Gerät hinzu“ gewählt und danach der „Hinzufügen-Button“ gedrückt werden. Danach muss die Anlerntaste auf der Rückseite des Türkontaktes 3x kurz gedrückt werden. Leider startet nach dem Anlernen des Türkontaktes kein Geräteassistent, über den man den Gerätenamen, den Raum,… eingeben kann. Das Gerät taucht als Nummer in der Übersicht auf, was äußerst unpraktisch ist.

Vorzeitiger Testabbruch

In den letzten Jahren hatten wir bereits einige Systeme im Test, welche sich zwar durchaus bei der Verarbeitungsqualität und beim Funktionsumfang voneinander unterschieden, aber die versprochenen Funktionen, trotz aller Unterschiede, stets zur Verfügung stellten. Bei diesem Test war dies anders. Angefangen beim Rauchmelder, welcher aus unserer Sicht nicht der Norm entspricht und daher in Wohnumgebungen nichts verloren hat, über den Überflutungssensor, welcher nicht zuverlässig melden konnte, da der Lautsprecher im Wasser unterging, konnten uns auch der Zwischenstecker und der Bewegungsmelder, mit Ausnahme des Türkontaktes, nicht überzeugen. So war sowohl das Einstecken eines Schuko- als auch eines Eurosteckers in den Zwischenstecker nur mit viel Geduld und Kraft möglich.  Der Bewegungsmelder erkannte zwar zuverlässig Bewegungen, was jedoch die dabei angezeigten Farben und Blinkfrequenzen bedeuten sollten, erschloss sich uns nicht. Hilfe fanden wir in der nahezu inhaltslosen „Bedienungsanleitung“ leider nicht. Denn von den insgesamt 6 deutschen Seiten beschäftigen sich nur drei mit der Inbetriebnahme und dem Anlernprozess der Geräte. In der Anleitung gab es keinerlei Informationen zu den verschiedenen Geräteoptionen, zur App oder zur Weboberfläche. Dazu kommt, dass weder die App noch die Weboberfläche vollständig übersetzt wurden und kein Einrichtungsassistent zur Verfügung stand. Nach Stunden des Testens, unzähligen 503- wie auch 404-Fehlermeldungen, einem nervenzerreißenden Firmwareupdate sowie zahlreichen weiteren Problemen, haben wir uns daher dazu entschlossen, den Test vorzeitig abzubrechen und zum derzeitigen Zeitpunkt keinen Fibaro-Ratgeber zu erstellen. Denn bei einem rund 400 Euro teurem Einsteigerset, welches laut Produkttext den Einstieg in die Hausautomation zu einem Kinderspiel machen soll, sollten normgerechte, funktionierende Geräte, eine vollständig übersetzte Nutzeroberfläche, ein umfangreiches Handbuch und leichte Bedienbarkeit selbstverständlich sein. Wie bereits ausgiebig beschrieben, bot das Fibaro-Starter-Kit (Link) all dies leider nicht.
Mit dem Selbstbauratgeber zum Homematic Funkschaltaktor für die Hutschienenmontage (HM-LC-PMSw1-DR) veröffentlichen wir eine weitere Schritt-für-Schritt-Anleitungen in unserer Selbstbau-Rubrik (Link).
 

Vorwort

In unseren Selbstbauratgebern stellen wir Selbstbausätze vor, welche aufgrund ihrer praktischen Funktionen einen deutlichen Mehrwert für das Smart Home mitbringen. Somit kann sich die Anschaffung nicht nur aufgrund des Preises, sondern auch durch die einzigartigen Fähigkeiten der brandaktuellen Geräte lohnen. Zu Beginn der Schritt-für-Schritt-Anleitung geben wir stets eine kurze Einschätzung über den Arbeitsaufwand, das benötigte Werkzeug und die erforderlichen Fähigkeiten ab. Da handwerkliche Fähigkeiten jedoch stark variieren können, sollte vor allem der zeitliche Rahmen nicht zu genau genommen werden. Darüber hinaus sollte passendes Werkzeug und die nötige Geduld vorhanden sein, um auch filigrane Arbeiten ohne einen Nervenzusammenbruch erledigen zu können. Ist das nötige Wissen zum richtigen Werkzeug oder dem Umgang damit noch nicht vorhanden, helfen unsere zahlreichen Praxisratgeber beim Erlernen neuer Fähigkeiten. Praktische Tipps zum Löten gibt es in unserem Ratgeber „Löten und Entlöten wie die Profis“ (Link). Passendes Werkzeug stellen wir im Ratgeber „TOOLCRAFT Elektriker-Werkzeugset im Praxistest“ (Link) vor. Den grundsätzlichen Umgang mit einem Multimeter erläutern wir im Artikel „InLine MAS838 Multimeter im Praxistest“ (Link).
 
 

Arbeitsaufwand

Der Homematic Funkschaltaktor für die Hutschienenmontage (HM-LC-PMSw1-DR) sollte auch Anfängern mit grundsätzlichen Lötkenntnissen gelingen. Bei konzentrierter Vorgehensweise wird für die Montage zwischen 20 und 45 Minuten benötigt.
 

Benötigtes Werkzeug

Für die Montage des Aktors wird neben einem Lötkolben mit Lötspitze (Link), auch ein Präzisionsseitenschneider (Link) und - bei korpulenten Fingern - auch eine Pinzette (Link) benötigt. Eine dritte Hand (Link) kann bei manchen Arbeitsschritten sehr hilfreich sein, wird aber nicht zwingend gebraucht.
 

HM-LC-PMSw1-DR Lieferumfang

Dem HM-ES-PMSw1-DR-Set liegen neben dem Gehäuse, welches an einen Sicherungsautomaten erinnert, auch eine vorbestückte Platine, ein Funkmodul und zahlreiche weitere elektronische Bauteile bei. Dazu kommen die Frontabdeckung, ein Lichtleiter und eine Kunststofffeder, welche später für festen Halt auf der Hutschiene sorgen soll. Eine Anleitung liegt natürlich auch bei.

HM-LC-PMSw1-DR Montage

Im folgenden Abschnitt erläutern wir die nötigen Arbeitsgänge im Detail. Die Reihenfolge der Überschriften entspricht dabei der Arbeitsreihenfolge, welche im Optimalfall eingehalten werden sollte.

HM-LC-PMSw1-DR Taster einlöten

HM-LC-PMSw1-DR Kabelanschlüsse vorbereiten

HM-LC-PMSw1-DR Kabelanschlüsse einlöten

Die vier Kabelanschlüsse können nun nach und nach eingelötet werden. Dabei sollte stets der richtige Sitz geprüft werden, bevor der Lötkolben zum Einsatz kommt. Der eben vorbereitete Kabelanschluss mit der kleinen Anschlussplatine sollte am besten ganz zum Schluss mit der Hauptplatine verlötet werden, da dies das Ausrichten deutlich erleichtert.

HM-LC-PMSw1-DR Kabelanschlüsse nachbearbeiten

Nach dem Verlöten müssen die weit herausstehenden Pins noch gekürzt werden. Hierfür sollte ein Präzisionsseitenschneider genutzt werden.

HM-LC-PMSw1-DR Sw1 Bauteile einlöten

Wurden die Kabelanschlüsse verlötet, können auch das Relais, die Sicherung und die zwei verbleibenden Widerstände eingelötet werden. Das Relais und die Sicherung passen direkt und ohne Anpassung in die Platine. Die Anschlussbeinchen der Widerstände müssen jedoch vorab zurechtgebogen werden. Die Rundung eines kleinen Schraubendrehers kann hierbei als Biegehilfe genutzt werden. Wurden die Widerstände, wie auf unseren Bildern gezeigt, eingesetzt und verlötet, müssen nur noch die überstehenden Drähte gekürzt werden.

HM-LC-PMSw1-DR Funkmodul einbauen

Zu guter Letzt muss noch das Funkmodul eingelötet werden. Hierbei muss zwingend darauf geachtet werden, dass der Abstand zwischen beiden Platinen etwa 5-6 Millimeter beträgt. Das Ausrichten der Platine kann hierbei durch das Verlöten der äußeren Pins erleichtert werden. Vor dem Aufsetzen des Funkmodus sollten jedoch zuerst die Antennenhalter eingesetzt werden.

HM-LC-PMSw1-DR Platine einsetzen

Nun sind die Lötarbeiten abgeschlossen und das PCB kann in das Kunststoffgehäuse eingeschoben werden. Damit die Antennenhalter beim Einfädeln nicht herausfallen, können diese durch Einschieben der Antenne fixiert werden. Hierbei sollte das jeweilige Loch genutzt werden, welches sich näher an der Platine befindet. Den Deckel setzen wir in diesem Arbeitsschritt noch nicht auf das Gehäuse auf.

HM-LC-Sw1-DR Lichtleiter platzieren

Dem Gehäuse fehlt nun noch der Frontdeckel, welcher Platz für den Taster und einen Lichtleiter für die Status-LED mitbringt. Der besagte Lichtleiter muss jedoch zuerst eingesteckt und bei Bedarf mithilfe von Sekundenkleber (Link) fixiert werden. Bei uns hielt der Lichtleiter auch ohne Kleber, sollte dieser wackeln, reicht ein winziger Klebepunkt zur Fixierung aus. Um Verfärbungen auf dem Kunststoff zu vermeiden, sollte das Bauteil während der Klebertrockenzeit nicht angehaucht bzw. angepustet werden.

HM-LC-PMSw1-DR Antennenhalter anpassen

Damit das Gehäuse geschlossen werden kann, müssen zuerst noch die Antennenhalter gekürzt werden. Hierfür eignet sich am besten ein Präzisionsseitenschneider.

HM-LC-Sw1-DR Endmontage

Mit dem Aufsetzen des Gehäusedeckels und dem Einklipsen der Front ist der Zusammenbau nahezu erledigt. Einzig die Kunststofffeder muss noch auf der Rückseite eingeschoben werden. Fertig ist der Homematic Hutschienen-Funkschaltaktor HM-LC-PMSw1-DR. Herzlichen Glückwunsch.

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Auch der Komplettbausatz „Homematic Hutschienen-Funkschaltaktor HM-LC-PMSw1-DR“ (Link) erweitert das Homematic-System um einen äußerst nützlichen Aktor, welcher so manchen Unterputzsaktor ablösen und dabei sogar bequem im Sicherungskasten untergebracht werden kann. Geeignete Lötkenntnisse vorausgesetzt, kann dieser Bausatz in 20-45 Minuten zusammengebaut werden. Wie man den fertigen Aktor im Schaltschrank montiert und wie er von dort aus Schalten kann, erläutern wir im nächsten Homematic Praxisratgeber, welcher voraussichtlich im Frühjahr 2017 erscheinen wird.