Fabian Richter
Fabian Richter ist ein Technikverrückter der ersten Stunde. Die Kombination aus einem Studium der technischen Informatik mit der früheren Ausbildung zum Anlagenmechaniker ermöglicht ihm eine ganzheitliche Sicht auf nahezu alle Bereiche der Technik. In den letzten Jahren war er im Bereich der Hardwareentwicklung und der technischen PR tätig...
In diesem Teil der Homematic IP –Ratgeberserie beleuchten wir die derzeitigen Möglichkeiten der App und werfen zudem einen Blick auf das Regelverhalten des Systems.
 

Heizprogramme anlegen

Dank deutlich gesteigerter Reaktionszeit und Messgenauigkeit sind elektrische Heizkörperthermostate, in den meisten Fällen, klassischen Thermostatlösungen klar überlegen. Doch selbst dann, wenn die Raumtemperatur genaustens geregelt ist, bleibt noch viel Raum zum Energiesparen. Denn nicht selten arbeitet die eigene Heizungsanlage auch bei Abwesenheit munter weiter, weil das „Abdrehen“ der Heizung vergessen oder aus Bequemlichkeit nicht erledigt wurde. Durch sogenannte Heizprogramme bzw. Heizprofile kann dieses Problem in Windeseile gelöst werden. Hierzu bietet die App bis zu drei frei anpassbare Profile an, in denen die Gewohnheiten für jeden Tag eingetragen werden können. Wurden Raum und Tag gewählt, können die jeweiligen Zeiträume und die zugehörigen Wunschtemperaturen eingetragen werden. In allen nicht gewählten Zeiträumen wird die Raumtemperatur automatisch auf die vorab eingestellte Absenktemperatur (Eco-Temperatur) abgesenkt. Soll ein Tagesprogramm auch für andere Tage übernommen werden, kann dieses bequem kopiert werden.

Tagesprogramm kopieren

Eco-Betrieb einrichten

Immer dann, wenn der Eco-Taster betätigt oder ein Zeitraum im Heizprofil ausgelassen wurde, wechselt das System automatisch in den Eco-Modus um Energie zu sparen. Wir empfehlen jedoch, diese Temperatur nicht zu tief anzusetzen, da ansonsten der Wohnraum zu sehr auskühlt und demzufolge auch wieder viel Energie für das erneute Erwärmen von Möbeln und anderen Teilen aufgebracht werden muss. Sind also die Zeiträume zwischen An- und Abwesenheit eher gering, sind die voreingestellten 17°C ein vertretbarer Wert. Nur bei langer Abwesenheit ist es ratsam, die Absenktemperatur noch weiter zu reduzieren. Hierbei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Raumtemperatur nie unter 5°C fallen sollte. Frostschäden, Schimmel oder erfrorene Zimmerpflanzen wären sonst vorprogrammiert.
Hinweis: In der aktuellen Firmware funktioniert der Eco-Taster nur eingeschränkt – wird dieser betätigt, wechselt das System kurz in den Eco-Modus, springt aber nach wenigen Sekunden zurück in den Automatik-Modus. Wir haben den Fehler weitergegeben und melden uns, sobald das Problem gelöst wurde.

Offset einrichten

Bauliche Gegebenheiten führen oftmals dazu, dass die tatsächliche Raumtemperatur leicht von der eingestellten Wunschtemperatur abweicht. Wird dies festgestellt, kann die Temperaturabweichung über den Menüpunkt „Temperatur-Offset einstellen“ bis zu einem bestimmten Grad angepasst werden. Ist der Raum also im Schnitt 1°C zu warm, wird bei den Offset-Einstellungen 1°C eingestellt. Ist der Raum 2°C zu kalt, muss -2°C gewählt werden. Nach der Feineinstellung sollte die Raumtemperatur genau passen.

Bediensperre einrichten

Nicht jeder Mitbewohner oder Gast ist auch gleichzeitig ein Energiesparexperte. Sollen also Eingaben durch verspielte Kinder- oder auch Erwachsenenhände erfolgreich abgewehrt werden, kann per App eine Bediensperre für die gewünschten Thermostate eingerichtet werden.

Tür- und Fenstersensor Meldeverzögerung

Die automatische Heizköperabschaltung beim Öffnen des Fensters oder der Tür ist eine tolle Sache. Aber nicht immer wird ein Fenster oder eine Tür nur zum Lüften geöffnet. Besonders bei Balkontüren kann es vorkommen, das diese nur für wenige Sekunden für das Hindurchgehen geöffnet und dann sofort wieder geschlossen werden. In solchen Fällen ist es nicht praktikabel die Thermostate sofort zu- und dann gleich wieder aufzufahren, da das ständige Auf- und Zufahren lediglich die Heizkörperthermost-Batterien entlädt. Mit einer vorher eingestellten Meldeverzögerung kann dieses Problem umgangen werden. Wird beispielsweise eine Meldeverzögerung von 10 Sekunden eingestellt, beginnt der Thermostat erst nach Ablauf dieser Frist mit dem Schließen des Heizkörperventils.

Licht schalten

Das Homematic IP-System ist momentan noch zu fast 100 Prozent auf das Thema Heizung spezialisiert. Das sich dies in Zukunft ändern soll, zeigt ein neuerdings in der App verfügbarer Menüpunkt, über den sich der Zwischenstecker nun auch zum Schalten von elektrischen Verbrauchern nutzen lässt.

Sonstige Geräteeinstellungen

Neben den bereits gezeigten Funktionen bietet die App auch einige Einstellmöglichkeiten, welche über den Eintrag „Einstellungen“ im in der linken oberen Ecke angesiedelten Menü abgerufen werden können.
 

Benutzerübersicht

Bei der „Benutzerübersicht“ handelt es sich weniger um eine Benutzer-, als vielmehr um eine Geräteübersicht. Über diesen Menüpunkt werden also alle Geräte aufgezählt, welche bisher per App mit der genutzen Basisstation verbunden waren. Wird die jeweilige Gerätebezeichnung etwas länger mit dem Finger berührt, kann der Gerätename angepasst oder das Gerät entfernt werden.

Pin anpassen

Bei der Ersteinrichtung der Basisstation muss ein Pin vergeben werden, welcher für den jeweils ersten App-Zugriff auf einem neuen Gerät benötigt wird. Dieser Pin kann auch nach der Ersteinrichtung über den Punkt „Pin ändern“ angepasst werden.

Benachrichtigungen verwalten

Standort anpassen

Zeitzone anpassen

Geräteupdates durchführen

Eventuell verfügbare Firmwareupdates können über den Menüpunkt „Geräteupdate-Modus“ verwaltet werden. Hier kann gewählt werden, ob Updates in Zukunft von Hand oder vollautomatisch eingespielt werden sollen.

Regelverhalten

Für den Test des Regelverhaltens standen uns insgesamt drei Heizkörperthermostate und ein Wandthermostat zur Verfügung. Den ersten Testraum statteten wir daher mit einem Heizkörperthermostat, den anderen Testraum mit einem Verbund aus zwei Heizkörperthermostaten und dem Wandthermostat aus. Beide Variationen testeten wir über mehrere Wochen. Während des gesamten Testzeitraums ergaben sich keinerlei Probleme. Sogar das Zusammenspiel der Heizkörperthermostate mit dem Wandthermostat klappte hervorragend. Trotz des verwinkelten Raumaufbaus lag die erreichte Raumtemperatur nur um etwa 0,5-1°C über dem am Wandthermostat eingestellten Wert. Diese leichte Abweichung konnten wir problemlos durch das Anpassen der Offset-Einstellung korrigieren.
 

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Seit unserem Kurztest im Sommer hat sich bei der App einiges getan. Trotz der hinzugefügten Funktionen glänzt die neue App-Version aber auch weiterhin durch ihren übersichtlichen Aufbau und die leichte Bedienbarkeit. Zu Beginn des App-Tests kam das ein oder andere Mal der Wunsch nach einer kurzen Einführungsroutine auf, welche dem Nutzer die wichtigsten App-Funkionen kurz vorstellt. Eine solche Funktion wäre aus unserer Sicht aber nur das i-Tüpfelchen einer bereits gut gelungenen App. Nun bleibt zu hoffen, dass die Entwicklung des Homematic IP-Systems weiter so gut vorangeht und noch viele neue Funktionen und Geräte folgen werden.
 
In der folgenden Übersicht haben wir die verfügbaren Homematic IP-Pakete und sämtliches Zubehör für Sie zusammengefasst.

 

Nachdem wir bereits zur Markteinführung alle bisher verfügbaren Homematic IP – Komponenten inklusive der zugehörigen App kurz vorgestellt (Link) hatten, widmen wir uns in diesem Ratgeber der Montage und Inbetriebnahme des Systems.
 

Die Montage

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, haben wir im Artikel: „HomeMatic IP – Geräte und App kurz vorgestellt“ (Link) bereits alle derzeit verfügbaren Komponenten genau vorgestellt. Daher verzichten wir in diesem Praxisteil auf eine wiederholte Gerätevorstellung und beginnen direkt mit der Montage der Sensoren und Aktoren. Damit bei der späteren Inbetriebnahme kein Durcheinander entsteht, haben wir eine Liste entworfen, auf der die zum jeweiligen Homematic IP - Gerät mitgelieferten Identaufkleber befestigt und der zugehörige Montageort notiert werden kann. Diese Liste kann kostenfrei unterhalb des Artikels herunterladen werden.
 

Heizkörperthermostat montieren

Besonders dann, wenn das Homematic IP – Heizkörperthermostat an ein neues, unbenutztes Ventil montiert werden soll, geht die Montage schnell von der Hand. Hierzu muss das Thermostat auf das Ventil aufgesetzt und die Überwurfmutter handfest angezogen werden. Bei Danfoss-Ventilen muss vorab der mitgelieferte Adapter (RA, RAV oder RAVL) montiert werden. Auch diese Adaptermontage ist in kürzester Zeit erledigt. Hierzu muss der jeweilige Adapter auf das Danfoss-Ventil aufgesteckt und mit einem Schraubendreher befestigt werden. Nun kann das Thermostat mithilfe der Überwurfmutter am M30x1,5 Gewinde befestigt werden. Die bebilderte, leicht verständliche Bedienungsanleitung hilft bei der Auswahl des richtigen Adapters ungemein.

Demontage alter Heizkörperthermostate

Die Demontage alter Thermostatköpfe ist normalerweise auch in wenigen Minuten erledigt. Besonders Mieter sollten aber vorab daran denken, dass die bestehenden Thermostate beim Auszug aus der Wohnung wieder montiert werden müssen. Der schnelle Griff zur Rohrzange ist dann nicht die beste Lösung, da diese die Oberfläche der Thermostatanschlüsse beschädigen kann. Besser ist es, zu einer sogenannten „Armaturenzange“ zu greifen. Ist eine solche Zange nicht vorhanden oder deren Anschaffung zu teuer, kann ein um die Verschraubung gelegtes Stoffstück vor tiefen Kratzern schützen. Bei einigen Ventilvarianten ist der Einsatz einer Zange aber gar nicht nötig. Hier reicht der Griff zum Schraubendreher, um die Halterung zu lockern und anschließend abzuziehen.

Wandthermostat und Eco-Taster montieren

Die Homematic IP - Wandhalteplatte unterscheidet sich glücklicherweise nicht vom „normalen“ HomeMatic-Haltesystem. Dieser glückliche Umstand ermöglicht den einfachen Austausch bestehender Wandthermostate oder Wandtaster, falls einmal Ersatz benötigt wird. Muss die Halteplatte neu installiert werden, kann die Platte wahlweise angeschraubt oder mithilfe der mitgelieferten doppelseitigen Klebestreifen angeklebt werden. Wie die Halteplatte am besten angeschraubt werden kann, beschreiben wir ausgiebig im „HomeMatic - Heizen & Energiesparen“ – Artikel (Link).
 
In diesem Artikel zeigen wir die richtige Herangehensweise beim Ankleben von Wandtastern oder Wandthermostaten. Die fertig montiere Halteplatte eignet sich sowohl für den Wandtaster als auch für das Wandthermostat.

Tür- und Fenstersensor montieren

Der HomeMatic IP – Tür und Fenstersensor ähnelt stark dem optischen Sensor der „normalen“ HomeMatic Familie. Der Sensor eignet sich also besonders für Türen und Fester mit einer Türblatt- bzw. Flügelstärke von mindestens 10mm. Bei schlanken Stahltürblättern kann es bei dieser Sensorart leider vorkommen, dass der Sensorbereich nicht genug abgedeckt wird, um zuverlässig arbeiten zu können. In diesem Fall kann an der Sensorstelle die Tür künstlich verstärkt werden – die passende „Verstärkung“ wird jedoch leider nicht mitgeliefert. Je nach Wunsch und Untergrund kann der Sensor entweder angeschraubt oder mithilfe von doppelseitigem Klebeband angeklebt werden. Soll der Sensor angeschraubt werden, kann das doppelseitige Klebeband als zusätzliche Montagehilfe genutzt werden. Der Sensor ist somit bereits vor dem Vorbohren mit einem 1-1,5mm dicken Bohrer perfekt ausgerichtet. In unserem Fall nutzen wir die bereits vom „klassischen Homematic Sensor“ (Link) vorhandenen Bohrlöcher, um den neuen Sensor zu montieren.

Die Schalt-Zwischensteckdose

Der Zwischenstecker wird zur Inbetriebnahme lediglich in die Steckdose gesteckt. Eine Montageanleitung ist somit nicht nötig.

Die Inbetriebnahme

Wurde die weiter oben angebotene Liste verwendet, sollte das Anlernen der einzelnen Geräte in wenigen Minuten erledigt sein. Hierzu benötigen Sie ein Smartphone oder Tablet mit installierter Homematic IP – App.

Basis einrichten

Die Basisstation wird mithilfe der App eingerichtet. Diese leitet den Nutzer Schritt für Schritt zur fertig eingerichteten Zentrale. Bevor es losgeht, muss ein zentral gelegener Ort für die Basis gefunden werden, an dem eine Steckdose vorhanden und ein LAN-Anschluss bzw. -Kabel für die Anbindung ans Internet bereitliegt.

Geräte anlernen

Wurde die Basis eingerichtet, kann sofort das erste Gerät angelernt werden. Hierfür muss die Basis per App in den Anlernmodus versetzt und der Schritt für Schritt-Anleitung gefolgt werden. Wird der Code abgefragt, hilft der mitgelieferte Aufkleber weiter, der sich optimalerweise auf der von uns zur Verfügung gestellten Geräteliste befindet. Die Vorgehensweisen beim Anlernen der verschiedenen Geräte beschreiben wir in den folgenden Galerien.

Wandthermostat anlernen

Wandthermostat ab sofort beleuchtet

Thermostat anlernen

Wandtaster anlernen

Fenster- und Türsensor anlernen

Schaltsteckdose anlernen

Regelgeräusch

Das Thermostatbetriebsgeräusch beim Ändern der Ventilstellung ist in stillen Räumen durchaus wahrnehmbar, kann aber nicht als laut bezeichnet werden.
 

Energieverbrauch

Der Energieverbrauch der Basisstation lag bei durchschnittlich 1,1 Watt. Laut Herstellerangaben sollen das Heizkörperthermostat, das Wandthermostat und der Türsensor rund 2 Jahre mit einem Satz Batterien auskommen. Der Eco-Wandtaster soll knapp 4 Jahre durchhalten.
 

Ohne Netz kein App-Zugriff

Das Homematic IP-System kommt zwar nach der Ersteinrichtung auch ohne App und Internet aus, für Anpassungen muss das Gerät aber zwingend mit dem Internet verbunden sein. Eine offline verfügbare Weboberfläche, wie sie bei der „normalen“ HomeMatic-Installation vorhanden ist, gibt es bei Homematic IP nicht.

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Alle getesteten Komponenten sind gut verarbeitet und mit dem mitgelieferten Material sofort montier- und nutzbar. Der Anlernaufwand ist, dank der gut durchdachten App, sehr gering. Bereits bei der Ersteinrichtung der Basisstation per App waren wir erstaunt, dass keinerlei persönliche Daten abgefragt werden. Guter Datenschutz trotz Cloudanbindung ist also möglich und wird von uns durch die Vergabe unseres Privacy-Awards belohnt. Gut fanden wir auch, dass das vom „normalen“ HomeMatic-System bereits bewährte Haltesystem für Wandtaster und –thermostate beibehalten wurde. Somit können bei Bedarf betagte HomeMatic-Komponenten mit wenigen Handgriffen gegen brandaktuelle Homematic IP-Komponenten ausgetauscht werden. Unbedingt notwendig ist dies jedoch nicht. So wurde zwar beispielsweise beim neuen IP-Wandthermostat eine Displaybeleuchtung hinzugefügt, dafür aber auf die praktischen Schnellwahltasten verzichtet. Ein schnelles Umschalten zwischen der Absenk- und der Komforttemperatur ist somit nicht mehr möglich. Die gleichen „Einsparungen“ trifft man auch bei den Heizkörperthermostaten an. Eine aus unserer Sicht sehr positive Diät wurde wiederum der Schaltsteckdose gegönnt. Diese ist nun deutlich kleiner, kann aber weiterhin Lasten von bis zu 16 Ampere vertragen. Auch der optische Fenster- und Türsensor ist sehr gut gelungen. Leider kann dieser bei den meisten Stahltüren nicht zum Einsatz kommen, da er eine Mindesttürblattstärke voraussetzt und eine Türblattverbreiterung nicht mitgeliefert wird. Bei klassischen Türen aus Holz oder Kunststoff ließ die optische Türüberwachungslösung aber keine Wünsche offen und funktionierte tadellos.
 
 
Im dritten Teil der Ratgeberserie beschäftigen wir uns mit den möglichen Feineinstellungen und dem Regelverhalten des Systems.
 
Smarthelpers.de Datenschutz-Award
 
In der folgenden Übersicht haben wir die verfügbaren Homematic IP-Pakete und sämtliches Zubehör für Sie zusammengefasst.

 

Laut eQ-3 sollen Homematic IP Geräte ab sofort auch mit der CCU2-Zentrale nutzbar sein.
 
Ein Softwareupdate, welches ab sofort als öffentliche Betaversion für alle HomeMatic-Nutzer bereitgestellt wird, soll brandaktuelle Homematic IP-Geräte auch über die HomeMatic-CCU-2 Basisstation nutzbar machen. Durch die Einbettung lässt sich das auf dem Internetprotokoll IPv6 basierende Homematic IP Protokoll ab sofort auch mit der CCU2 verwenden. Nach dem Update können HomeMatic- und Homematic IP-Geräte gleichzeitig in einer Installation eingesetzt werden.
 
Die Betaversion für Homematic IP kann unter http://dev.homematic.com/index.html heruntergeladen werden. Im Januar 2016 soll dann die finale Version folgen.
 
Über eine Basisstation vernetzte Heizkörperthermostate hatten wir bereits einige im Test. Mit dem EQIVA Bluetooth SMART Heizkörperthermostat testen wir dieses Mal eine Bluetoothlösung, welche sich ganz ohne Basis, direkt per Smartphone-App steuern lässt.
 
 

Lieferumfang

Das eQ-3-EQIVA- Bluetooth SMART Heizkörperthermostat (Amazon Link) wird zusammen mit einem Danfoss (RA)-Anschlussadapter, zwei LR6 Batterien und der Bedienungsanleitung ausgeliefert. Die Befestigung für Heimeier Thermostate (M30x1,5) ist bereits ab Werk am Gerät angebracht.

Montage

Soll das eQ-3 Bluetooth SMART Heizkörperthermostat an einem neuen Ventil angebracht werden, geht die Montage schnell von der Hand. Hierzu muss das Thermostat nur auf das Ventil aufgesetzt und die Überwurfmutter handfest angezogen werden. Bei Danfoss-Ventilen muss vorab der mitgelieferte Adapter montiert werden. Auch die Adaptermontage geht schnell von der Hand. Hierzu muss zuerst die Stützhülse in die Thermostatverschraubung eingesetzt, der Adapter auf das Danfoss-Ventil aufgesteckt und mithilfe eines Schraubendrehers befestigt werden. Nun kann das Thermostat mithilfe der Überwurfmutter befestigt werden. Dank der detailreichen, mitgelieferten Montageanleitung, muss selbst ein Techniklaie keine Angst vor der Montage haben.

Demontage alter Heizkörperthermostate

Die Demontage der alten Thermostate ist normalerweise auch in wenigen Minuten erledigt. Besonders Mieter sollten aber vorab daran denken, dass die bestehenden Thermostate beim Auszug aus der Wohnung wieder montiert werden müssen. Der schnelle Griff zur Rohrzange ist dann nicht die beste Lösung, da diese die Oberfläche der Thermostatanschlüsse beschädigen kann. Besser ist es, zu einer sogenannten „Armaturenzange“ zu greifen. Ist eine solche Zange nicht vorhanden oder deren Anschaffung zu teuer, kann ein um die Verschraubung gelegtes Stoffstück vor tiefen Kratzern schützen. Bei einigen Ventilvarianten ist der Einsatz einer Zange aber gar nicht nötig. Hier reicht der Griff zum Schraubendreher, um die Halterung zu lockern und anschließend abzuziehen.

Inbetriebnahme

Bevor das Thermostat per Bluetooth eingebunden werden kann, muss zuerst eine kurze Ersteinrichtung vorgenommen werden. Zuallererst wird die Stromversorgung hergestellt. Nun werden über das Thermostat grundsätzliche Dinge wie das Datum und die Uhrzeit abgefragt. Wurden alle Eingaben erledigt, fehlt nur noch die erste Kalibrierungsfahrt. Nach der Kalibrierung ist die Grundeinrichtung abgeschlossen und das Thermostat in vollem Umfang nutzbar.

App-Einrichtung

Bevor das Thermostat auch per Bluetooth gesteuert werden kann, muss die „Calor BT-App“ aus dem jeweiligen Store heruntergeladen werden. Sobald installiert, können maximal 10 Thermostate über die App angelernt werden.

App-Funktionen

Die „Calor BT-App“ ist in der Hauptansicht auf das Wesentliche reduziert, zeigt sich hierdurch jedoch auch wunderbar übersichtlich. Neben der Temperaturauswahl kann hier auch der sogenannte „Boostmodus“ ausgewählt werden. Wird dieser aktiviert, fährt das Heizkörperthermostat das Ventil sofort voll auf, um ein besonders schnelles Aufheizen des Heizkörpers zu ermöglichen. Nach 300 Sekunden kehrt das Thermostat dann wieder in den normalen Regelmodus zurück. Für feinere Einstellungen und Extrafunktionen muss das Hauptmenü, durch einen „Klick“ auf das zugehörige Menüsymbol in der rechten oberen Ecke, geöffnet werden.

Das Wochenprogramm

Über die App lassen sich bequem Heizprogramme für jeden Tag anlegen. Die fertigen Tagesprogramme werden direkt nach dem Abspeichern grafisch dargestellt, sodass man mit einem Blick die eingestellten Programme überschauen kann. Bei Bedarf kann das Heizprofil sogar exportiert und dadurch gesichert werden.

Der Urlaubsmodus

Um unnötige Energieverschwendung zu vermeiden, hat eQ-3 der Calor BT-App auch einen Urlaubsmodus verpasst. Ist dieser aktiviert, wird die Wunschtemperatur, welche vorher eingestellt wurde, in dem gewünschten Urlaubszeitraum eingehalten. Danach kehrt das Thermostat wieder in den normalen Programmmodus zurück.

Standardtemperaturen einstellen

Sowohl über die App als auch über die Moduswahltaste am Thermostat kann mit einem Tastendruck entweder die Absenk- oder die Wohlfühltemperatur eingestellt werden. Damit diese Temperaturen auch den eigenen Vorstellungen entsprechen, müssen diese zuerst über den Menüpunkt „Absenk-/Komfort-Temperatur einstellen“ ausgewählt werden.

Fenster-auf-Modus einstellen

Im Gegensatz zu Systemen wie MAX!, HomeMatic oder auch den Heizlösungen von Qivicon erkennt das eQ-3-Bluetooth-Thermostat geöffnete Fenster nicht per Fenstersensor. Das Thermostat reagiert bei aktivierter Fenstererkennung vielmehr auf die durch das Öffnen des Fensters plötzlich abfallende Raumtemperatur. Je nach Position des Thermostats kann die Abschaltung der Heizkörperwärmezufuhr jedoch deutlich verzögert geschehen. Befindet sich das Thermostat beispielsweise nicht in der Nähe des geöffneten Fensters, muss erst ein Großteil der Raumluft abkühlen, bevor das System reagiert.

Bediensperre aktivieren

Die Bediensperre ist eine wirklich praktische Sache. Diese hilft dabei, Eingaben durch verspielte Kinder- oder auch Erwachsenenhände erfolgreich zu ignorieren und unbeeindruckt das vorher eingestellte Heizprogramm weiter abzuwickeln.

Raum umbenennen oder löschen

Kommen mehr als ein Thermostat in verschiedenen Räumen zum Einsatz, ist es praktisch, den jeweiligen Räumen passende Namen zu geben. Sollen diese Namen angepasst oder gelöscht werden, kommen die Menüpunkte „Raum umbenennen“ und „Raum löschen“ zum Einsatz.

Die App-Hilfe

Umfassen klassische „Hilfe-Buttons“ in den heutigen Apps eher einen kurzen Link zum nächsten Supportforum, stellte sich der Menüpunkt „Hilfe“ auch als echte Hilfe heraus. Auf insgesamt drei A4 Seiten werden dort häufige Fragen detailliert beantwortet und nützliche Tipps gegeben. Wirklich gut gelöst!

Thermostat-Feineinstellungen

Neben dem eigentlichen Hauptmenü, bietet die App auch ein extra Gerätemenü an.

Temperatur-Offset einstellen

Nicht selten kommt es durch bauliche Gegebenheiten dazu, dass die tatsächliche Raumtemperatur leicht von der eingestellten Wunschtemperatur abweicht. Wird dies festgestellt, kann die Temperaturabweichung über den Menüpunkt „Temperatur-Offset einstellen“ angepasst werden. Ist der Raum also im Schnitt 2 Grad Celsius zu warm, wird bei den Offset-Einstellungen 2 Grad Celsius eingestellt. Ist der Raum 2 Grad zu kalt, muss -2 Grad Celsius gewählt werden. Nach der Feineinstellung sollte die Raumtemperatur genau passen.

Gerätenamen ändern

Kommt nur ein einzelnes Thermostat zum Einsatz, spielt der Gerätename nur eine untergeordnete Rolle. Bereits bei der Verwendung von zwei Thermostaten kann es aber Sinn machen, die Geräteposition auch im angezeigten Namen zu verewigen.

Gerät löschen

Firmwareupdate durchführen

Regelverhalten

Erst einmal eingerichtet, regelt das eQ-3 Bluetooth SMART Heizkörperthermostat die Zimmertemperatur ganz und gar eigenständig. Für die reine Temperaturregelung wird also keine aktive Bluetoothverbindung benötigt. Im knapp 3-wöchigen Testzeitraum klappte die Regelung nahezu problemlos. Einzig die um zwei Grad erhöhte Zimmertemperatur (gemessen mit dem Voltcraft Hygrocube 55 in der Raummitte) fiel auf. Diese konnten wir jedoch durch das Anpassen der Offset-Temperatur nachjustieren.
 

Keine Kommunikation

Bei der Bedienung über die Eingabemöglichkeiten am Thermostat direkt war auffällig, dass es keinerlei Kommunikation zwischen den einzelnen Bluetooth-Thermostatengeräten gab. Wird also in einem Raum mehr als ein eQ-3 Bluetooththermostate verbaut, muss die Wunschtemperatur entweder über die App, oder an jedem einzelnen Thermostat von Hand vorgenommen werden. Bei Lösungen wie HomeMatic würde die Eingabe der Wunschtemperatur an einem der Thermostate ausreichen – dieses würde die Temperatur dann automatisch an das zweite Thermostat übermitteln.
 

Regelgeräusch

Beim direkten Vergleich des eQ-3 Bluetooth Thermostats mit anderen bereits von uns getesteten Heizungslösungen fiel uns ein etwas erhöhtes Betriebsgeräusch beim Ändern der Ventilstellung auf. Das Arbeitsgeräusch kann dabei zwar in keinem Fall als laut bezeichnet werden, in Räumen mit niedrigem Geräuschpegel ist es aber durchaus wahrnehmbar.
 

Energieverbrauch

Laut Herstellerangaben soll das Heizkörperthermostat durchschnittlich 2 Jahre mit einem Satz LR-6-Batterien auskommen.
 

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Das EQIVA Bluetooth SMART Heizkörperthermostat (Amazon Link) funktionierte während des gesamten Testzeitraums zuverlässig und problemlos. Auch die zugehörige Calor-BT-App zeigte sich aufgeräumt und stellte alle wichtigen Funktionen ohne langes „herumgewische“ zur Verfügung. Mit ausgewachsenen Regelsystemen kann es das System aber nicht aufnehmen. Hierzu fehlt den Thermostaten die Fähigkeit, Informationen untereinander auszutauschen. Der Test mit zwei Geräten funktionierte zwar problemlos, allerdings war eine Datenübermittlung an beide Geräte nur per App möglich – die Geräte selber tauschten keine Einstellungen untereinander aus. Wenn man jedoch kein Problem damit hat, alle Eingaben entweder über die App oder an jedem Thermostat einzelnen vorzunehmen, dann bekommt man ein leicht einstellbares und gut funktionierendes Regelsystem, welches vor allem durch die gut funktionierende und übersichtliche App punkten kann.
Sonntag, 29 November 2015 16:18

Ratgeber: Netgear Arlo im Praxistest

IP-Kameras gibt es mittlerweile in nahezu allen Preisklassen und Bauformen. Doch egal wie sehr sich diese Kameras auch voneinander unterscheiden, eine Zuleitung zur Stromversorgung wird in nahezu jedem Fall benötigt. Netgear bietet mit der Arlo eine HD-Kamera mit Nachtsichtfunktion an, welche ganz ohne Kabel auskommt. Was man von der Arlo erwarten kann, wie sie montiert und eingerichtet wird, zeigen wir in diesem Artikel.
 

Lieferumfang

Beim Auspacken der Arlo-Verpackung zeigt sich schnell, dass das System nicht nur aus der Kamera besteht. Vielmehr liegen neben dem Kamerawinzling auch eine routerähnliche Basisstation inklusive passendem Netzteil, zwei Wandhalter, das benötigte Befestigungsmaterial und vier CR-123-Batterien bei. Außerdem ist ein Kamera-Warnaufkleber, mehrere Konformitätserklärungen und ein Hinweisblatt enthalten, auf dem der Link zur PDF-Bedienungsanleitung (Link) zu finden ist.

Kameradetails

Die Kamera ist erstaunlich kompakt und wirkt aufgrund des vergleichsweise hohen Gewichts sehr wertig und robust. Der Sync-Taster auf der Oberseite stellt die einzige Eingabemöglichkeit am Kameragehäuse dar. Dieser wird zum Verbinden der Kamera mit der Basisstation benötigt. Das Batteriefach nimmt vier CR-123-Batterien auf und bietet noch eine kleine, versteckte Überraschung. Unter einer Gummiabdeckung findet sich eine Mikro-USB-Buchse, über die die Kamera an einen USB-Port angeschlossen werden kann. Bisher konnten wir jedoch noch nicht in Erfahrung bringen, wozu diese genutzt werden kann.

Basisstation

Die Basisstation ähnelt rein äußerlich einem Router. Neben einem Netzteil- und LAN-Anschluss stellt die Basis zwei weitere USB-2.0-Ports bereit, welche jedoch derzeit nicht genutzt werden können. Zusätzlich zu den Buchsen finden sich auch ein Power- und ein Reset-Taster auf der Rückseite der Basis. Im unteren Teil der Front befinden sich fünf LEDs, von denen im Kamerabetrieb drei grün leuchten. Laut der Arlo-Spezifikationen informieren die übrigen zwei LEDs über den Smart-Home- und den USB-Status – es sind also anscheinend noch einige Produktupgrades geplant.

Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme gestaltet sich erstaunlich einfach und ist in wenigen Minuten erledigt.

Arlo Basis verkabeln

Zuerst muss die Basisstation mit Strom versorgt und per LAN-Kabel mit dem Netzwerk verbunden werden. Leuchten die ersten zwei LEDs grün, ist die Basis einsatzbereit und mit der „Cloud“ verbunden.

Arlo Kamera Stromversorgung

Die Kameragrundeinrichtung ist direkt nach dem Einlegen der vier CR-123-Batterien (Amazon Link) erledigt. Diese ursprünglich aus analogen Kamerazeiten bekannten Hochleistungsbatterien sollen die IP-Kamera für 4 bis 6 Monate mit Energie versorgen können. Sind die Batterien eingelegt, kann die Kamera mit der Basis synchronisiert werden.

Registrieren und Synchronisieren

Spätestens bei der Registrierung wird klar, dass beim Arlo-System besonderer Wert auf eine einfache Einrichtung und Handhabung gelegt wurde. Der Besuch der Registrierungswebseite (Direktlink) reichte aus, um die eigene Arlo-Basis, ohne die Eingabe irgendwelcher Informationen, zu identifizieren. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass der verwendete Computer bzw. das Smartphone mit dem gleichen Netzwerk verbunden ist wie die Arlo-Basis. Netgear vergleicht anscheinend die Router-IP-Adresse der bereits im System registrierten Basisstationen mit der IP des Webseitenbesuchers und ordnet die Arlo-Basis dann zu. Wir müssen zugeben das uns diese Art der Geräteregistrierung etwas beängstigte – verdrängt man jedoch sämtliche negative Gedanken an den gläsernen Bürger, ist diese Art der Registrierung die Einfachste, die wir je erleben durften. Bevor die persönlichen Daten abgeschickt werden können, müssen die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzbestimmungen akzeptiert werden. Wir empfehlen, diese Bestimmungen genau zu lesen und erst danach zu entscheiden, welche Einblicke man der Kamera gestattet. Im letzen Schritt müssen noch die Basis und die Kamera miteinander verbunden werden. Zum Syncronisieren muss zuerst der Sync-Taster der Basis und danach die gleichnamige Taste an der Kamera betätigt. Nach wenigen Augenblicken ist die Synchronisierung und damit auch die Systemeinrichtung abgeschlossen.

Arlo Montageort finden

Die Wunschposition der Kamera sollte erst nach der Synchronisierung mit der Basissitation bestimmt werden. Sobald die Kamera eingebunden wurde bietet die Weboberfläche bzw. die App einen Positionierungsmodus an, welcher eine optimale Positionsbestimmung ermöglicht.

Halterung anbringen

Die Halterung wird mithilfe einer Schraube an der Wand befestigt. Dabei ist besonders bei der Montage in Zimmerecken darauf zu achten, dass sich das Bohrloch mindestens 3,5 - 4cm weit entfernt von den jeweiligen Raumecken befindet. Andernfalls lässt sich die Halterung nicht auf die Schraube aufschieben.

Kamera ausrichten

Alternative Befestigungsmöglichkeiten

Obwohl die Halbkugel-Magnethalterung wunderbar funktioniert, kann es mitunter vonnöten sein, nach alternativen Befestigungsmöglichkeiten Ausschau zu halten. Soll die Kamera etwa an der Decke montiert werden, kann die passende Arlo-Kugelhalterung (Amazon-Link) genutzt werden. Mit dieser Halterung kann die Kamera auch an der Wand deutlich flexibler ausgerichtet werden. In gewissen Fällen ist es jedoch auch nötig, die Kamera fest verschraubt zu montieren. Hierfür bietet diese ein viertel Zoll Anschlussgewinde, welches auch bei klassischen Fotokameras zum Einsatz kommt. Es können also sämtliche Wandhalterungen oder auch Kamerastative mit einem solchen Gewindeanschluss für die Montage verwendet werden. Eine kleine Liste an möglichen Halterungen oder Stativen gibt es hier (eventuell muss zur Anzeige der AdBlocker deaktiviert werden): 

Die Weboberfläche

Die Arlo-Benutzeroberfläche zeigt sich aufgeräumt, übersichtlich und auf das wesentliche reduziert. Leider trüben ein paar fehlende, beziehungsweise unpassenden Übersetzungen ein wenig das gute Gesamtbild. Anstatt das Wort „Abbrechen“ zu nutzen, kommt beispielsweise das in diesem Zusammenhang  leicht missverständliche Wort „Kündigen“ zum Einsatz. Hier sollte noch einmal Hand angelegt werden.

Die Kameraübersicht

Die Bibliothek

Die Bibliothek listet alle bisher aufgezeichneten Videos und Fotos auf. Hier können diese angesehen, heruntergeladen, geteilt oder auch gelöscht werden.

Modusauswahl

Im Modusfenster kann der Betriebsmodus der Kamera mit wenigen Klicks geändert werden. Wird der Zeitplan aktiviert, können zudem die Zeiträume eingestellt werden, in denen die jeweiligen Betriebsmodi arbeiten sollen. Bevor die Bewegungserkennung aktiviert werden kann, muss die E-Mail-Adresse freigeschaltet werden.

E-Mail Benachrichtigungen

Mit der Bewegungserkennung hat Netgear der Arlo ein wirklich praktisches Feature verpasst, welches im Test hervorragend funktionierte. Egal ob wir die Kamera in 2 oder 5 Meter Höhe montierten, sobald sich im Sichtbereich der Kamera etwas bewegte, wurde die Aufnahme zuverlässig gestartet und zeitgleich eine E-Mail-Benachrichtigung versendet. In dieser Mail ist neben einem Screenshot, auch ein direkter Link zur jeweiligen Aufnahme zu finden – eine wirklich praktische Sache!

Einstellungen

Die möglichen Systemeinstellungen zeigen und erklären wir in der folgenden Galerie.

Die Arlo-App

Arlo bietet derzeit eine Smartphone-App für Android und iOS an. Die Arlo-Android- und iOS-App funktionierte im Test einwandfrei, unterschied sich jedoch weder inhaltlich noch optisch von der Weboberfläche. Daher verweisen wir an dieser Stelle auf unsere Beschreibung der Weboberfläche.
 

Unflexible Speicherlösung

Arlo speichert alle aufgenommenen Videos in der eigenen Online-Cloud. Hierfür werden bis zu ein Gigabyte Onlinespeicher im Basispaket bereitgestellt, welches bereits mit dem Kaufpreis der Kamera erworben wird. Aufgezeichnete Videos werden hier für maximal 7 Tage gespeichert und dann automatisch wieder gelöscht. Zwar können die Videos von dort heruntergeladen werden, der Sinn dahinter, weshalb Netgear nicht auch das direkte Speichern der Videos auf einem lokalen USB-Speichermedium ermöglicht, erschließt sich uns jedoch nicht - immerhin verfügt die Basisstation über die dafür nötigen USB-Ports. Nutzer mit einem Volumeninternettarif, einer langsamen Internetanbindung oder einem gesteigerten Bedürfnis nach Privatsphäre, werden mit dem System also höchstwahrscheinlich keine Freude haben.
 

Das Arlo Abo

Wie bereits erwähnt, ist im Kaufpreis des Arlo-Systems bereits das „Basic“-Abo enthalten. Dieses stellt dem Nutzer ein Gigabyte Onlinespeicher zur Verfügung, auf dem die Aufnahmen von maximal 5 Arlo-Kameras für bis zu 7 Tage gespeichert werden können. Sollen die Videos länger deponiert, oder mehr als 5 Kameras eingebunden werden, muss ein anderes Abo gewählt werden. Hierfür bietet Netgear das Premier Abo an, mit dem die Daten von 10 Kameras für maximal 30 Tage auf 10 Gigabyte Speicherplatz abgelegt werden können. Sollen 15 Kameras zum Einsatz kommen, muss das „Elite“-Abo gewählt werden. In diesem Tarif bleiben die Videos für bis zu 60 Tage auf maximal 100 Gigabyte Speicherplatz erhalten. Bei der Recherche fiel uns auf, dass es gar nicht so einfach ist, bereits vor dem Kauf Informationen zu den verschiedenen Arlo-Abos zu finden. Denn einen passenden Menüpunkt sucht man auf der Arlo-Webseite leider vergebens. Erst im Communitybereich wurden wir, nach einer ausgiebigen Suche, fündig. Hier sollte Netgear noch einmal nachbessern und diese Informationen direkt über die Webseite verfügbar machen. 
 
Tipp: Informationen zu den verfügbaren Arlo-Abos finden Sie hier.
 

Arlo-Basis Energieverbrauch

Die Basisstation benötigte im Testbetrieb durchschnittlich 4,2 Watt.
 

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Das Arlo-Kamerasystem (Amazon-Link) lieferte im Test eine gute Bildqualität und ließ sich darüber hinaus sogar kinderleicht einrichten und bedienen. Die Datenschutzrichtlinien und die Nutzungsbedingungen, welche wegen der Cloudnutzung akzeptiert werden müssen, hinterließen jedoch einen faden Beigeschmack. Es ist nur schwer zu verstehen, warum ein lokal installiertes Kamerasystem die aufgenommenen Videos nicht auch lokal abspeichern kann. Hardwareseitig stellt die Basisstation ja sogar zwei USB-Ports bereit, welche jedoch bisher ungenutzt ihr Dasein fristen. Aus unserer Sicht wäre es deutlich besser, den Nutzer entscheiden zu lassen, ob er die Cloudlösung nutzen, oder sein Videomaterial lieber auf einem eigenen USB-Speichermedium ablegen möchte. Nichtsdestotrotz ist Netgear mit dem Arlo-System ein wirklich einfach zu bedienendes und tadellos funktionierendes Kamerasystem gelungen, welches sich aus unserer Sicht besonders gut zum Überwachen von Garagen, Firmengeländen, Lagerhallen und allen anderen denkbaren Orten eignet, an denen die Privatsphäre nicht die die entscheidende Rolle spielt.
 
In der folgenden Übersicht haben wir die verfügbaren Arlo-Kamerapakete und sämtliches Zubehör für Sie zusammengefasst: