Montag, 19 März 2018 16:01

Netgear Arlo Baby im Test

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Netgear Arlo Baby im Test © Smarthelpers
Mit der Arlo Baby erweitert Netgear seine Fulll-HD-Überwachungskamera um die Funktionen eines Babyfons. Wie gut das geklappt hat, klären wir in unserem Test.
 

Netgear Arlo Baby Lieferumfang

Die Netgear Arlo Baby Überwachungskamera (Link) wird zusammen mit einer Wandhalterung, dem benötigten Montagematerial und einem USB-Netzteil inklusive passendem Micro-USB-Kabel ausgeliefert. Darüber hinaus liegen eine Kurzanleitung, zahlreiche Sicherheitshinweise und ein Arlo-Aufkleber dem Lieferumfang bei.

Netgear Arlo Baby Gerätedetails

Aufgrund der kindgerechten Auslegung wird die Arlo Baby bereits ab Werk mit grünen Hasenohren und dazu passenden Füßen ausgeliefert. Diese lassen sich jedoch problemlos entfernen, wodurch die Kamera zu einer fast normalen Überwachungskamera mutiert. Auf der Rückseite der Kamera befindet sich ein RGB-LED-Leuchtkranz, welcher die nahe Umgebung dezent mit buntem Licht beleuchten kann. An den Seiten befinden sich der Sync- sowie der Reset-Knopf, wie auch die Tasten für die LED-Beleuchtung und die Musikwiedergabe. Über letztere lassen sich die Musik und die Beleuchtung ohne App ein- oder ausschalten. Für eine kurzzeitige, unabhängige Stromversorgung, verfügt die Arlo Baby über einen fest verbauten Akku, welcher nicht ausgetauscht werden kann.

Netgear Arlo Baby Wandmontage

Wird der Standfuß entfernt, kann die Kamera per Bajonettverschluss an der Wandhalterung befestigt werden. Bei Bedarf steht im Kameraboden zudem eine 1/4 Zoll-Stativhalterung zur Verfügung. Bei Wandmontage lässt sich der Kamerakopf um knapp 45 Grad nach oben und unten wie auch nach links und rechts drehen.

Netgear Arlo Baby einrichten

Zur Inbetriebnahme der Arlo Baby, muss einzig die Stromversorgung mit der Kamera verbunden werden. Soll der interne Akku zum Einsatz kommen, muss zudem der Batterieschalter im Bodenteil eingeschaltet werden. Ist dies erledigt, kann die Kamera per App angelernt werden.

Netgear Arlo Baby anlernen

Zum Anlernen und Betreiben der Netgear Arlo Baby kommt die normale Arlo-App zum Einsatz. Diese steht sowohl für Android als auch für iOS im jeweiligen App-Store zur Verfügung. Wurde die App installiert und gestartet, reicht ein „Klick“ auf „Gerät hinzufügen“ um mit der Einrichtung zu beginnen. Die einzelnen Einrichtungsschritte zeigen wir in der folgenden Galerie.

Netgear Arlo Baby Firmwareupdate

Netgear Arlo Baby als Sicherheitskamera

Nach dem Firmwareupdate ist die Kamera sofort einsatzbereit. Direkt nach der Inbetriebnahme fiel auf, dass es sich bei der Arlo Baby um eine ausgewachsene Überwachungskamera handelt. Denn die Sicherheitsfunktionen sind nahezu deckungsgleich zu den anderen bisher von uns getesteten Arlo-Kameras. Daher verweisen wir an dieser Stelle auf unseren Test der Netgear Arlo Pro (Link), in dem wir die „normalen“ Überwachungsfunktionen genau erklären.
 

Die Arlo Baby Produkttour 

Als äußerst praktisch empfanden wir die sogenannte Arlo Baby Produkttour, welche jede verfügbare Funktion zu Beginn kurz erklärt. Wird die Tour ein zweites Mal benötigt, kann diese in den Einstellungen erneut aktiviert werden. In der nachfolgenden Galerie zeigen wir einen Teil der Tour.

Netgear Arlo Baby Livebild und Ton

Das Bild der Arlo Baby zeigte sich im Test klar und hervorragend korrigiert. Denn als erste von uns getestete Kamera, war im Kamerabild keinerlei Verzeichnung zu erkennen. Dank der vergleichsweise hohen Auflösung waren auch bei zweifacher Vergrößerung noch eine Vielzahl an Details im Bild zu erkennen. Da das Bild für den schnellen Abruf aus der Cloud optimiert ist, zeigen sich jedoch hier und da Artefakte im Bild – diese treten jedoch deutlich weniger auf, als noch beim Test älterer Arlo-Modelle. Erstaunt waren wir auch von der Tonwiedergabe. Diese erfolgte nahezu in Echtzeit und in hervorragender Qualität. Hier macht sich der für die Musikwiedergabe verbaute Lautsprecher positiv bemerkbar.

Netgear Arlo Baby Nachtsicht

Die Arlo Baby fiel uns im Test durch seine dezente Infrarot-Beleuchtung auf. Unauffällig war hierbei nicht die Ausleuchtung selbst, sondern die Sichtbarkeit der verbauten Infrarot-LEDs. Während bei normalen Kameras mit Nachtsichtfunktion ein ganzer Kreis von LED’s bei Dunkelheit sichtbar wird, leuchten bei der Arlo Baby nur zwei kleine Punkte dezent rot. Die Ausleuchtung der Umgebung war im Test trotzdem hervorragend.

Netgear Arlo Baby Schlaflieder

Wie bereits erwähnt, kann die Arlo Baby auch Schlaflieder oder eigene Aufnahmen abspielen. Hierfür sind bereits ab Werk einige bekannte Aufnahmen auf dem Gerät hinterlegt. Darüber hinaus können weitere Lieder und Geräusche aus der Netgear-Cloud heruntergeladen oder die eigene Stimme aufgenommen werden. Dies funktionierte im Test problemlos und die Musikwiedergabe war warm und deutlich. Soll die Musik als Einschlafhilfe genutzt werden, stellt die App einen Sleep-Timer bereit. Etwas gewöhnungsbedürftig empfanden wir die Lautstärkereglung, da sich der „App-Lautstärkeslider“ als wenig präzise präsentierte. Da beim Umgang mit Babys Feingefühl besonders wichtig ist, sollte die Arlo-App diesbezüglich unbedingt verbessert werden.

Netgear Arlo Baby Stimmungs-LED

Die RGB-LED-Einheit der Arlo Baby gefiel uns gut. Die Leuchtstärke ist, aus unserer Sicht, optimal fürs Schlafzimmer geeignet und auch die Farbübergänge zeigten sich ausreichend flüssig. In der App kann, neben der Lichtfarbe und Helligkeit, auch die Lichttemperatur der LEDs angepasst werden. Im „Lichtschau-Modus“ ändert die Arlo Baby zudem selbstständig die Farben. Darüber hinaus steht auch für die LED-Beleuchtung ein Sleep-Timer bereit. Alles in Allem eine wirklich schöne Lösung für ein Nachtlicht.

Netgear Arlo Baby Sensoren

Die Netgear Arlo Baby verfügt über einen integrierten Temperatur- und einen Luftfeuchtigkeitssensor, welche eine grundlegende Überwachung der Raumluft erlauben. Laut Netgear sollen sogar Belastungen mit flüchtigen organischen Verbindungen ermittelt werden können. Per App kann der Nutzer selbst Grenzbereiche festlegen, welche zum Auslösen einer App- und Mailbenachrichtigung führen sollen. Die Zustellung der Sensorbenachrichtigungen klappte im Test zuverlässig, jedoch nicht immer ganz eindeutig. Denn die zugestellten Nachrichten waren unvollständig übersetzt und auch die Temperatur- und Datumsanzeige entsprach nicht dem EU-Standard. Trotz richtig eingestellter App, wurden Temperaturen in der Mail in Fahrenheit, anstatt in Grad Celsius angegeben. Hier sollte unbedingt nochmal nachgebessert werden.

Netgear Arlo Baby Akkulaufzeit

Die Arlo Baby -Kamera kann wahlweise per Micro-USB-Port oder mithilfe des internen Akkus mit Strom versorgt werden. Im Test hielt der interne Akku bis zu fünf Stunden durch. Für einen praxisnahen Test wechselten wir zwischen den verschiedenen Modi hin und her, ließen die Geräuschüberwachung jedoch stets aktiv. Darüber hinaus nutzten wir die Full HD-Videoübertragung und die LED-Beleuchtung für jeweils rund 20 Minuten und spielten Musik bei halber Lautstärke für knapp eine Stunde ab.
 

Netgear Arlo Baby Stromverbrauch

Wird die Kamera per USB mit Strom versorgt, bezieht diese, bei Full-HD-Livebild, rund 4,2 Watt aus der Steckdose. Wird der Akku zusätzlich geladen, erhöht sich der Verbrauch auf bis zu 6,0 Watt. Bei per App deaktivierter Kamera und voll geladenem Akku, reduzierte sich der Energieverbrauch auf knapp 1,8 Watt. Im Test zeigte sich jedoch, dass auch die deaktivierte Kamera bei Dunkelheit ihre Infrarot-LEDs aktivierte, wodurch der Stromverbrauch auf rund 3,5 Watt anstieg. Dieses unschöne Phänomen hatten wir in der Vergangenheit bereits bei der Arlo Q Plus (Link) festgestellt. Wir hoffen, dass ein Firmwareupdate dieses Problem in naher Zukunft lösen wird, da hierdurch unnötige Energie verschwendet und das „Privatsphäregefühl“ verschlechtert wird.
 

Netgear Arlo Baby Zubehör

Damit die Arlo Baby auch dem jeweiligen (Baby-)Geschmack angepasst werden kann, bietet Netgear einiges Zubehör für die Überwachungskamera an. Gefallen beispielsweise die grünen Hasenohren nicht, können diese gegen ein Katzen-(Link) oder Welpenoutfit (Link) ausgetauscht werden. Darüber hinaus wird ein passender Tischständer (Link) angeboten.
 

Arlo Abo Modelle

Im Kaufpreis des Arlo-Systems ist das „Basic“-Abo bereits enthalten, welches dem Nutzer 1 Gigabyte Onlinespeicher für Aufnahmen zur Verfügung stellt. Das Basispaket erlaubt jedoch „nur“ maximal 5 Arlo-Kameras und speichert Videos nur für bis zu 7 Tage. Sollen die Videos länger deponiert, oder mehr als 5 Kameras eingebunden werden, muss ein anderes Abo gewählt werden. Hierfür bietet Netgear das Premier Abo an, mit dem die Daten von 10 Kameras für maximal 30 Tage auf 10 Gigabyte Speicherplatz abgelegt werden können. Sollen 15 Kameras zum Einsatz kommen, muss das „Elite“-Abo gewählt werden. In diesem Tarif bleiben die Videos für bis zu 60 Tage auf maximal 100 Gigabyte Speicherplatz erhalten.
Tipp: Informationen zu den verfügbaren Arlo-Abos finden Sie hier (Link).
 

Fazit: Was bleibt zu sagen?

Die Netgear Arlo Baby (Link) zeigte sich im Test als ausgewachsene, gut funktionierende Überwachungskamera mit praktischen Babyfon-Funktionen.  Sowohl das hervorragend korrigierte Kamerabild als auch die Audioqualität und die RGB-Beleuchtung ließen keinen Platz für Kritik. Ausbaufähig zeigte sich weiterhin die Arlo App, welche beispielsweise bei der Lautstärkeeinstellung der Musikwiedergabe etwas sprunghaft reagierte. Nicht gut empfanden wir zudem die Sensor-Benachrichtigungen per E-Mail oder App, welche teils unvollständig übersetzt waren oder Angaben im falschen Länderformat enthielten. Auch das Energiemanagment der Kamera sollte unbedingt überarbeitet werden. Denn im Test stellte sich heraus, dass die Infrarot-LED auch bei per App deaktivierter Kamera aktiv blieben. Der Energieverbrauch fiel darüber hinaus nie unter 1,9 Watt, was, aus unserer Sicht, im Jahr 2018 nicht mehr zeitgemäß ist. Das Netgear den Energieverbrauch besser hinbekommen kann, zeigte bereits die Arlo PRO – Kamera (Link), welche bei unserem Test im Sommer 2017, nur rund 0,5 Watt im Standby verbrauchte. Wir können also hoffen, dass Netgear die besagten Probleme schnell per Firmwareupdate in den Griff bekommen wird. Die Arlo Baby hätte die Optimierungen auf jeden Fall verdient, denn die Überwachungskamera ist keinesfalls nur für Babys interessant.
Letzte Änderung am Dienstag, 20 März 2018 12:27
Fabian Richter

Fabian Richter ist ein Technikverrückter der ersten Stunde. Die Kombination aus einem Studium der technischen Informatik mit der früheren Ausbildung zum Anlagenmechaniker ermöglicht ihm eine ganzheitliche Sicht auf nahezu alle Bereiche der Technik. In den letzten Jahren war er im Bereich der Hardwareentwicklung und der technischen PR tätig...

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